Hintergrund zu zuschaltbaren Lasten
Durch die zielgerichtete Zuschaltung von kosteneffizienten Lasten vor einem Netzengpass könnten die temporären Abschaltungen von Erneuerbare Energien-Anlagen reduziert und die Kosten der Engpassbewirtschaftung (z.B. Redispatch, Beschaffung von Regelleistung) gesenkt werden.
Zuschaltbare Lasten seien zugleich ein wichtiger Schritt in ein von Erneuerbaren Energien durchdrungenes Energiesystem. Anstatt Windräder, PV-Anlagen und Biogasmotoren vor dem Netzengpass abzuschalten, gebe es verschiedene Möglichkeiten, den Strom sinnvoll zu nutzen und die Flexibilität des Netzes zu erhöhen. Dieser Ansatz werde auch im Förderprojekt NEW 4.0 verfolgt.
Durch die Umwandlung von Strom in Wärme („Power to Heat“), Wasserstoff, weitere Speichermedien, Industrieanwendungen, Kühlhäuser, Elektromobilität und vieles mehr könnten Lasten zugeschaltet werden. Die konkrete Form der zuschaltbaren Last lasse sich wettbewerblich und diskriminierungsfrei ermitteln. Durch die Nutzung des Stroms würden nicht nur die Kosten der Engpassbewirtschaftung reduziert, sondern werde auch die Energiewende in den Sektoren Wärme, Verkehr und Industrie unterstützt.
Die Landesregierung habe in einem Gutachten die Notwendigkeit und die rechtliche Umsetzbarkeit von zuschaltbaren Lasten untersuchen lassen und das Ergebnis in das Gesetzgebungsverfahren zum EEG 2016 eingebracht. Auch wenn die Bundesregierung sich nicht zu einem wettbewerbsorientierten und technologieoffenen Verfahren habe durchringen können, sei doch immerhin für Power-to-Heat bei KWK-Anlagen ein erster Schritt zur lokalen Nutzung des Windstromes bei überregionalen Netzengpässen gelungen und es könnten künftig bis zu zwei Gigawatt elektrischer Leistung aus EE-Anlagen vom Übertragungsnetzbetreiber vertraglich kontrahiert werden. Derzeit sei aber noch offen, ob die aktuelle Ausgestaltung ausreichend für eine erfolgreiche Nutzung des Instrumentes sei. Das Gesetz sehe daher eine Evaluierung und über eine Verordnungsermächtigung die Möglichkeit vor, die zuschaltbaren Lasten auf weitere Technologien auszudehnen.
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