NABU-Zahl des Monats – Rotorenblätter drehen sich genau auf Flughöhe der Tiere
Eine Pilotstudie des Leibniz-Instituts für Zoo- und Wildtierforschung sorgt für neue, überraschende Erkenntnisse – selbst für erfahrene Fledermausforscher. Demnach finden 95 Prozent der Flüge des Großen Abendseglers in einer Höhe zwischen Null und 144 Metern statt. Dies ist problematisch für diese Fledermausart, da sich die Rotorblätter der meisten Windkraftanlagen in einer ähnlichen Höhe drehen.
Forscher gehen davon aus, dass jährlich 250.000 Fledermäuse der Windkraft zum Opfer fallen. Aus diesem Grund ist eine naturverträgliche Standortwahl unabdingbar, um den notwendigen Ausbau der Erneuerbaren Energien weiter voranzubringen und gleichzeitig den Schutz der sogenannten „windenergiesensiblen Arten“ zu gewährleisten.
Der Große Abendsegler ist eine der heimischen Fledermausarten, die durch Windkraft besonders gefährdet sind. Die Studie zeigt, dass besonders Weibchen nach der Aufzuchtszeit von Windkraftanlagen angezogen werden. Begründet wird dieses Phänomen mit der Suche nach neuen Quartieren. Die Tiere verwechseln die Anlagen mit großen abgestorbenen Bäumen. Zu dieser Zeit verfügen die Männchen bereits über etablierte Quartiere und entgingen so der Kollisionsgefahr weitestgehend. Auch fliegen die Weibchen im Durchschnitt höher und sind damit einem höheren Risiko ausgesetzt. Für die Populationsentwicklung einer Fledermausart sind Weibchen von besonderer Bedeutung. Sie gebären durchschnittlich nur ein, selten zwei Junge im Jahr.
Um auf die Bedrohung der Fledermäuse aufmerksam zu machen, findet jedes Jahr am letzten Augustwochenende die „Internationale Batnight“ statt. Initiiert von EUROBATS, dem Abkommen zur Erhaltung der europäischen Fledermausarten, wird die Batnight in Deutschland vom NABU organisiert. Dabei organisieren NABU-Gruppen mehr als 200 Veranstaltungen rund um die Fledermäuse. Die Hauptveranstaltung zur 20. Batnight findet in diesem Jahr in Zusammenarbeit mit dem Outdoor Zentrum Lahntal in Hessen statt.
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