Bürgerbeteiligung schafft Vertrauen
Die Technologien befinden sich in einem sehr frühen Entwicklungsstadium, weder ihr Potenzial noch ihre Grenzen lassen sich genau benennen. Der mögliche Einsatz von Gentechnik oder Schwermetall-Katalysatoren könnte jedoch Kontroversen zur Folge haben. Für Wissenschaft und Wirtschaft ist es wichtig, so früh wie möglich kritische Punkte und mögliche Bedingungen der Akzeptanz zu kennen. Die frühzeitige Einbindung der Öffentlichkeit kann auch zeigen, dass wenig oder keine Akzeptanz für bestimmte Technikzukünfte vorhanden ist. Eine offene und frühe Kommunikation kann Vertrauen und dadurch indirekt auch Akzeptanz schaffen.
Technikzukünfte: Abstraktes greifbar machen
Mit sogenannten Technikzukünften werden dafür Forschungsergebnisse und Szenarien in Geschichten übersetzt, die beschreiben wie der zukünftige Einsatz der Künstlichen Fotosynthese aussehen könnte. Dabei werden sowohl gesellschaftliche als auch technische Aspekte beschrieben:
- Eine Technikzukunft zur Künstlichen Fotosynthese dreht sich etwa um „Super-Pflanzen“ wie Mikroalgen und Wasserlinsen, die als grüne Zellfabriken energiereiche Stoffe produzieren.
- Ein weiteres Szenario beschreibt Nanokügelchen, die in einem elektrokatalytischem Prozess aus Wasser und CO2-haltigen Industrieabgasen energiereiches Methangas herstellen.
- Eine dritte Geschichte behandelt Baumaterialen aus transparenten, organischen Solarzellen, die Gebäudefassaden zu Kraftwerken machen.
Anschaulich dargestellt werden diese Technikzukünfte in den Geschichten des Wissenschaftsjournalisten Wolfgang C. Goede, aufgenommen im Deutschen Museum in München. Auf verschiedenen Dialogveranstaltungen stellte acatech diese Technikzukünfte in Form von Zukunftsgeschichten vor und diskutierte sie mit interessierten Laien, Studierenden, Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern sowie Schülerinnen und Schülern.
Technikdialog im Science Café
In zwei Science-Cafés in Tegernsee und München wurden in lockerer Atmosphäre die Hintergründe und Funktionsweise vorgestellt und die Chancen und Risiken der Künstlichen Fotosynthese diskutiert. Die Veranstaltungen waren offen für alle Interessierten und auf eine angeregte Diskussion anstelle einseitiger Vorträge ausgelegt. Interessierte Bürgerinnen und Bürger hatten die Möglichkeit, Fragen zu stellen und konnten insbesondere in der Diskussion ihre Standpunkte und Meinungen zum Thema einbringen.