AGEB: 13% Erneuerbare am Primärenergieverbrauch

Doppelt so hoch wie Beitrag der Atomkraft – Energieverbrauch zieht merklich an – Verbrauchssteigernde Faktoren überwiegen – Erdgas mit stärkstem Zuwachs

Der Energieverbrauch in Deutschland hat sich in den ersten sechs Monaten um 1,6 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum erhöht. Insgesamt wurden 6.821 Petajoule (PJ) beziehungsweise 232,6 Millionen Tonnen Steinkohleneinheiten (Mio. t SKE) verbraucht. Zum Verbrauchsanstieg trugen die kühlere Witterung zum Jahresbeginn, der diesjährige Schalttag, das anhaltende Wirtschaftswachstum sowie der Bevölkerungszuwachs bei, teilte die Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen (AGEB) am 15.08.2016 mit. Gedämpft wurde der Anstieg durch zusätzliche Verbesserungen bei der Energieeffizienz. Zunahmen beim Öl- und Erdgasverbrauch sowie bei den erneuerbaren Energien standen Rückgänge bei der Stein- und Braunkohle sowie bei der Kernkraft gegenüber.

Startendes Flugzeug von TXL aus - Foto © Gerhard Hofmann, Agentur Zukunft für SolarifyDer Mineralölverbrauch erhöhte sich im 1. Halbjahr insgesamt um rund 4 Prozent. Beim Dieselkraftstoff gab es ein Plus von 8 Prozent, der Verbrauch von Ottokraftstoff nahm um knapp 1 Prozent zu und der Verbrauch an Flugkraftstoff stieg um knapp 4 Prozent. Der Absatz von leichtem Heizöl verzeichnete einen Zuwachs von 9 Prozent gegenüber den ersten sechs Monaten des vergangenen Jahres.

Der Erdgasverbrauch lag mit knapp 7 Prozent im Plus. Hauptgründe für den kräftigen Zuwachs waren der höhere Einsatz in der Stromerzeugung sowie die kühlere Witterung in den Monaten Januar, März und April. Der Erdgasverbrauch der Industrie lag in etwa auf Vorjahresniveau.

Der Verbrauch an Steinkohle lag im 1. Halbjahr 2016 knapp 2 Prozent niedriger als im Vorjahreszeitraum. Während der Einsatz in der Stromerzeugung zugunsten der Erneuerbaren Energien um etwa 3 Prozent zurückging, blieb der Verbrauch der Stahlindustrie nahezu unverändert.

Atomenergie -15 %

Der Verbrauch von Braunkohle sank gegenüber den ersten sechs Monaten des vergangenen Jahres um 1,6 Prozent. Die Stromerzeugung aus Braunkohle verminderte sich wegen einer niedrigeren Kraftwerksverfügbarkeit in etwa der gleichen Größenordnung. Bei der Kernenergie kam es zu einem Minus von rund 15 Prozent.

Die Erneuerbaren Energien steigerten ihren Beitrag zum gesamten Energieverbrauch im ersten Halbjahr 2016 um 2,8 Prozent. Die Windenergie legte um 8 Prozent zu. Die Solarenergie verzeichnete dagegen ein Minus von 4 Prozent. Bei der Biomasse kam es zu einem Plus von 2 Prozent.

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