Jährlich 17 Millionen Tonnen Verpackungsmüll

DUH und SumOfUs: Supermärkte und Discounter für europäische Abfallberge verantwortlich

Fairtrade, Regionalität und Produkte aus kontrolliert biologischem Anbau: Damit schmückt sich der deutsche Discounter Lidl. Dass Nachhaltigkeit und Umweltschutz aber weit darüber hinausgehen, kritisieren die Deutsche Umwelthilfe und die international tätige Verbraucherbewegung SumOfUs. Mit dem Kampagnen-Spot „Cut the Crap“ (deutsch: „Lass den Scheiß, Lidl!“) und einem gleichnamigen Report basierend auf Analysen von Changing Markets, Wuppertal Institut und Rank a Brand kritisiert die Organisation das Angebot unnötiger Verpackungen.

Das Video zeigt überspitzt, wie es wäre, wenn Verbraucher so verschwenderisch wären, wie es bei zahlreichen Supermärkten gang und gäbe ist. Da Lidl mit mehr als 10.000 Filialen in 28 Ländern eine ökologische Vorbildfunktion einnehmen kann, haben sich die Organisation auf den deutschen Discounter „eingeschossen“.

Gemeinsam mit der Deutschen Umwelthilfe übergab SumOfUs-Campaignerin Anne Isakowitsch kürzlich den beiden Chefs der Unternehmenskommunikation von Lidl mehr als 210.000 Unterschriften. Die Lidl-Vertreter versprachen, die Verbraucher ernst zu nehmen und die Forderungen nach mehr Ressourcenschutz zu prüfen. Demnächst treffen sich SumOfUs-Vertreter mit dem Vorstand von Lidl.

Laut DUH fallen in Deutschland jährlich 17 Millionen Tonnen Verpackungsmüll an, und landen zum Teil immer noch auf wilden Müllkippen – mehr als in jedem anderen EU-Land. Demnach sei Lidl mitverantwortlich für den ständigen Anstieg der europäischen Abfallberge.

SumOfUs.org ist nach eigenen Angaben „ein weltweites Netzwerk engagierter Menschen. Gemeinsam setzen wir uns dafür ein, dass Konzerne für ihr Handeln zur Verantwortung gezogen werden und ebnen den Weg für eine neue, nachhaltige und gerechte Weltwirtschaft“.

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