Bundesregierung soll Hemmnisse für UPSW-Bau beseitigen
Mit dem neuen Förderbescheid können nun für den Standort Prosper-Haniel die konkrete Eignung und die Rahmenbedingungen für die Nutzung als USPW ausgearbeitet werden, um Informationen für eine Investitionsentscheidung zu erhalten und eine Risikoabschätzung machen zu können. Bei der Konkretisierung des in der ersten Projektphase ausgearbeiteten Konzepts sollen sowohl geologische und wirtschaftliche als auch soziale Aspekte berücksichtigt werden. So sollen beispielsweise neben der Untersuchung von hydraulischen Aspekten bei der Befüllung und Entleerung des Speichers auch Konzepte der Arbeits- und Betriebssicherheit entwickelt werden. Auch sollen die Realisierungs-Perspektiven eines UPSW im Zuge einer Stakeholderanalyse und -befragung identifiziert werden.
„Wir brauchen für unser Energiesystem der Zukunft eine breite Palette von Flexibilitätsoptionen. Wir nehmen in NRW die Herausforderung an, uns für eine entsprechende Infrastruktur einzusetzen“, betonte Minister Remmel. „Es liegt nun in der Verantwortung der Bundesregierung, die Hemmnisse für den Ausbau dieser wichtigen Technologie zu beseitigen und eine Perspektive für innovative Energiespeichertechnologien zu schaffen.“
In einem Pumpspeicherkraftwerk (PSW) wird bei hohem Strombedarf das Wasser aus einem hochgelegenen Speicherbecken abgelassen und zur Stromerzeugung über eine Turbine in ein tiefer liegendes Speichersystem geführt. Wird mehr Wind- oder Solarenergie erzeugt als verbraucht, wird der Strom dazu verwendet, das Wasser wieder zum höher gelegenen Speicherbecken zu heben.
In USPW liegt das Unterbecken untertage in großer Tiefe. So können sehr große Fallhöhen realisiert werden, die gleichzeitig keine großräumigen Eingriffe in die Natur erforderlich machen. Es entsteht ein geschlossener Kreislauf aus Oberflächenwasser.
Derzeit gibt es keine andere Technologie, die mit so hohen Wirkungsgraden eine so große Menge an Energie speichern kann wie Pumpspeicherkraftwerke. Diese sind außerdem hoch flexibel und können innerhalb von kürzester Zeit Strom bereitstellen oder Stromüberschüsse aufnehmen. Das potenzielle Pumpspeicherkraftwerk auf Prosper-Haniel böte eine Fallhöhe bis 600 m und könnte bei einem geplanten Speichervolumen von 600.000 m³ bei voller Ladung etwa vier Stunden lang eine Leistung von ca. 200 MW erbringen.
->Quellen:
- upsw.de
- uni-due.de
- umwelt.nrw.de/remmel-uebergibt-foerderbescheid
- upsw.de/Veröffentlichungen
- upsw.de/f20160822_UPSW_Zusammenfassung.pdf
- Kurzfassung der Machbarkeitsstudie
- Zusammenfassung der Studie
- grafische Skizze eines unterirdischen Pumpspeicherkraftwerks
- Darstellung der Fördermittel in der Übersicht
- bei der Universität Duisburg-Essen, Institut für Wasserbau und Wasserwirtschaft