311 Mio. t Kunststoffe pro Jahr

Tendenz steigend – Zum überwiegenden Teil aus Erdöl

Plastiktüten - Foto © Gerhard Hofmann, Agentur ZukunftKunststoffe werden zum überwiegenden Teil aus Erdöl hergestellt. Die Suche nach alternativen nachhaltigen Rohstoffen zur Herstellung von Kunststoffen wird immer wichtiger, um den Verbrauch von Erdöl zu verringern und um umweltfreundlichere Produktionsverfahren zu finden. CO2 ist ein solcher Rohstoff, der den benötigten Kohlenstoff bietet, darauf weist das BMBF in einer Mitteilung hin. Die neuesten europäischen Zahlen zu Erzeugung, Verbrauch und Verwertung von Kunststoffen sowie aktuelle Daten zu Märkten, Beschäftigung und Umsätzen der Industrie für das ver­gangene Jahr liefert der Report „Plastics – the Facts 2015″.

Der einmal jährlich erscheinende Bericht zur europäischen Kunststoffindustrie bietet damit umfassende Informationen zu Werkstoff und Branche für Europa und die Welt. In BMBF-geförderten Forschungs- und Entwicklungsprojekten ist es Partnern aus Industrie und Wissenschaft gelungen, mit neu entwickelten Katalysatoren CO2 in Polyurethanschäume einzubauen. Damit wird ein circa 20 Prozent verminderter Treibhausgasausstoß gegenüber der herkömmlichen Herstellungsmethode erreicht. Zudem wird durch die Nutzung regenerativer Energie durch geschlossene Kohlenstoffkreisläufe das Klima weniger belastet. Diese CO2-basierten Schaumstoffe sind umweltfreundlicher und qualitativ ebenso hochwertig wie die nach herkömmlichen, rein-Erdöl-basierten Verfahren hergestellten Schaumstoffe.

Die europäische Kunststoffindustrie auf einen Blick

Im Jahr 2014 arbeiteten hier mehr als 1,4 Millionen Menschen in rund 62.000 Unternehmen und erwirtschafteten mehr als 350 Milliarden Euro Umsatz. Die weltweite Kunststoffproduktion betrug im vergangenen Jahr 311 Millionen Tonnen, davon entfielen 59 Millionen Tonnen auf Europa, was einem leichten Anstieg gegen­über dem Vorjahr entspricht. Im internationalen Vergleich entfällt etwa ein Fünftel der Kunststofferzeugung auf Europa, das damit zweitgrößter Produktionsstandort hinter China (26 Prozent) und knapp vor den NAFTA-Ländern (19 Prozent) ist.

Zwei Drittel der europä­ischen Nachfrage konzentriert sich auf fünf Länder, namentlich Deutschland, Italien, Frank­reich, Groß­britannien und Spanien. Wie in den Vorjahren ist die Verpackungsindustrie mit fast 40 Prozent wichtigste Abnehmerbranche in Europa, gefolgt vom Baugewerbe (20,1 Prozent) und dem Automobilbau (8,6 Prozent). Weiter positiv entwickelten sich 2014 die Verwertungszahlen: Deutschland bleibt mit seiner Verwertungsrate von 99 Prozent der europäische Musterknabe. Europaweit wurden fast 70 Prozent der verbrauchernahen Kunststoffabfälle stofflich oder energetisch verwertet, allerdings nach wie vor mit erheblichen Unterschieden zwischen einzelnen Ländern. Trotz der guten Entwicklung endet leider noch immer fast ein Drittel der Kunststoffabfälle in Europa auf einer Deponie.

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