„Energiewende weltweit unumkehrbar“

Ökovorbild Costa Rica – die unglaubliche Energiewende

Costa Rica hat es fast geschafft: nahezu der gesamte Energiehaushalt läuft über Erneuerbare Energien. Damit beweist das zentralamerikanische Land, dass die Umstellung auf regenerative Energien keine Utopie mehr ist. Costa Rica deckt bereits seit Anfang 2015 ganze 99,4 Prozent des Gesamtbedarfs mit Öko-Energien. Damit ist das Land nicht nur Vorbild und Inspirationsquelle, sondern gibt auch denen eine lang ersehnte Antwort, die immer wieder die Unmöglichkeit einer Energiewende propagieren.

Schon 2013 deckte Costa Rica 87 Prozent des Gesamtbedarfs mit Ökostrom. Ein Jahr später, waren es bereits 94 Prozent. Hauptlieferant mit 68 Prozent ist die Wasserkraft. Außerdem erzeugt Costa Rica Energie solar, durch Geothermie, Windkraft und Biomasse. Ihr selbst gesetztes Ziel, das erste CO2-neutrale Land der Welt zu werden, strebt die Regierung für 2021 an. Dann sollen 100 Prozent aus erneuerbaren Energien kommen. Direkt nach den vorbildlichen skandinavischen Ländern Schweden und Norwegen steht Costa Rica damit, laut dem „Global Green Economy Index 2014“, auf Rang 3 der umweltfreundlichsten Staaten der Welt.

Preissenkungen – und Kontroverse

Infolge der Energiewende Costa Ricas seien die Strompreise um zwölf Prozent gesunken. Die WWF lobt das Land denn auch als „inspirierendes Modell“ – vor allem der Energie-Mix sei besonders positiv herauszustellen. Es wäre auch bedenklich, wenn Costa Rica sich nur auf seine Wasserkraftwerke verließe, da besonders der Staudammbau und die damit verbundene Überflutung von Wäldern und Wohnsiedlungen kontrovers diskutiert wird. So besteht der größte Konflikt momentan um den vom ICE (Institut für Elektrizität Costa Ricas) geplanten Stausee El Diquis, der 7.000 Hektar Regenwald überfluten würde. Gleichzeitig wäre das Projekt das leistungsstärkste Wasserkraftwerk Zentralamerikas. Gegen Überflutung und Zwangsumsiedlung wird seit Jahren protestiert.

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