„Umfangreiche bauliche Maßnahmen“
In einem offiziellen Akt wurde am 31.08.2016 in Leipzig im Beisein von Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt und des sächsischen Ministerpräsidenten Stanislaw Tillich der Grundstein für den Neubau einer großen Technikumshalle, eines Büro- und Veranstaltungsgebäudes sowie umfangreicher Außenarbeiten auf dem Gelände des Deutschen Biomasseforschungszentrums gelegt.
Vor rund 250 geladenen Gästen und Mitarbeitern des DBFZ verwies Schmidt auf die Bedeutung der Bioenergie für die Energiewende und sprach sich für einen weiteren Ausbau der Biomasseforschung am Wissenschaftsstandort Leipzig aus: „Die Entwicklung der Energiewirtschaft weg von fossilen Energien hin zu erneuerbaren Energieträgern und die Integration der Bioenergie in die Bioökonomie der Zukunft zählen zu den wichtigsten Aufgaben unserer Zeit. Die anwendungsorientierte Forschung und Entwicklung im Bereich der energetischen und integrierten stofflichen Nutzung nachwachsender Rohstoffe in der Bioökonomie ist die zentrale Aufgabe des Deutschen Biomasseforschungszentrums in Leipzig. Mit der heutigen Grundsteinlegung schaffen wir nicht nur die Basis für ein neues Gebäude, wir festigen auch die Basis für die Zukunftsforschung der Biomasse. Der Neubau am DBFZ macht deutlich: Die Biomasse ist eine bedeutende Ressource – heute und in Zukunft“, so der Bundesminister.
Der sächsische Ministerpräsident Stanislaw Tillich ergänzte in seinem Grußwort: „Die Energieerzeugung aus Biomasse ist mit entscheidend dafür, dass die Energiewende gelingt. Das hier bereits vorhandene Potenzial ist groß, aber noch längst nicht ausgeschöpft. Sachsen hat deshalb in den vergangenen Jahren Dutzende Forschungsprojekte auch auf diesem Gebiet gefördert. Allein für das neue Biomasseforschungszentrum steuerte der Freistaat bislang 6,5 Millionen Euro bei. Wir werden auch künftig dabei helfen, neue Ansätze für eine nachhaltige Energiezukunft weiter zu stärken.“ Nach weiteren Grußworten des Staatsekretärs Gunther Adler (Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit) sowie des Leipziger Bürgermeisters und Beigeordneten für Wirtschaft und Arbeit, Uwe Albrecht, wurde die kupferne Dokumentenschatulle mit gemeinsamen Hammerschlägen aller Ministeriumsvertreter, Vertretern des Sächsischen Immobilien- und Baumanagements sowie der Geschäftsführung des DBFZ versenkt.
Mit dem symbolischen Akt treten die seit Herbst 2013 laufenden Planungsmaßnahmen in die konkrete Bauphase ein. Bis Herbst 2018 sollen auf dem rund 40.000 m2 großen Gelände in Leipzig-Schönefeld neben einer großen Technikumshalle für die angewandte Biomasseforschung auch ein fünfstöckiges Bürogebäude sowie ein angegliederter Veranstaltungsraum für mehr als 220 Personen entstehen. Die Errichtungskosten von 56 Millionen Euro trägt das BMELV.
Daniel Mayer, administrativer DBFZ-Geschäftsführer: „Wir freuen uns sehr, dass unsere Neubauvision nach der intensiven und mehrjährigen Planungsarbeit nun bald konkrete und sichtbare Formen annimmt. Mit dem Neubau erfolgt auch die Anpassung der instrumentalen Ausstattung unserer Labore und der technischen Einrichtungen, an einen für die angewandte nationale und internationale Spitzenforschung aktuellen Stand der Technik. Dies ist dringend notwendig, um das hohe Niveau der angewandten Bioenergieforschung auch zukünftig weiterhin halten zu können. Besonders stolz sind wir darauf, die bei den vielfältigen und komplexen Versuchen entstehende Wärme- und Elektroenergie im Rahmen eines integrierten Energiekonzeptes zu großen Teilen für die energetische Grundversorgung der DBFZ-Liegenschaft nutzen zu können. Damit werden eine ressourcenschonende Energieversorgung und die konsequente Umsetzung der ganzheitlichen Grundsätze des Bundes zum nachhaltigen Planen und Bauen, Betreiben und Unterhalten von Liegenschaften erreicht“.
Hintergrund Architekturwettbewerb
Der Wettbewerb für den „Neubau Technikum“ wurde im Jahr 2013 vom DBFZ ausgelobt. Aus insgesamt 56 Bewerbungen wurden 25 Teilnehmer ausgewählt. Davon gaben 23 Teilnehmer einen Wettbewerbsbeitrag ab. Der Entwurf der Arbeitsgemeinschaft Schulz und Schulz Architekten und MLT-Ingenieure ist hieraus als Sieger hervorgegangen und wird seit Sommer 2013 durch die Arbeitsgemeinschaft „Deutsches Biomasseforschungszentrum“ realisiert.
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