PV-Anlage auf Ex-Mülldeponie

SUNfarming errichtete Freiflächen-Anlage auf ungewöhnlichem Untergrund

Stolz berichtet das Solarunternehmen Sunfarming aus Erkner bei Berlin, „wie man auf einer ehemaligen Deponie für Haus- und Gewerbemüll, mit Solar sauberen Strom produzieren und mehr als zwei Tonnen CO2-Emissionen pro Jahr vermeiden kann“. Das Ganze mit einer Leistung von 3,3 MWp auf der früheren Mülldeponie in Wriezen im Oderbruch  – ein Vorzeigeprojekt.

Besondere ingenieurtechnische Herausforderungen sei die Einbetonierung der Rammpfähle für die Gründung der Tragkonstruktion gewesen, denn die durften nicht tiefer als 60 Zentimeter in die Rekultivierungsschicht der Deponie ragen. „Unsere Monteure und Techniker haben in nur 3 Monaten Bauzeit die Anlage inklusive Netzanschluss im Juli 2016 erfolgreich ans Netz gebracht. Insgesamt wurden 12.400 Module verbaut“,erklärte Martin Tauschke, Geschäftsführer der SUNfarming.

Alle Arbeiten wurden streng durch die Bauüberwachung des Deponiebetreibers kontrolliert. Die Abnahme erfolgte vom Landesamt für Umwelt Brandenburg.

Zuvor hatte der Kreistag des Landkreises Märkisch-Oderland dem Abschluss eines Pachtvertrages mit Sunfarming zur Errichtung der PV-Anlage auf der geschlossenen Deponie Wriezen zugestimmt. Der Kreis, in diesem Fall der Entsorgungsbetrieb Märkisch-Oderland (EMO) als kreiseigenes Unternehmen, erhält eine jährliche Pacht in Höhe von 10 000 Euro.

Das Vorhaben war bereits vom alten Kreistag im Juni 2011 befürwortet worden. Das Unternehmen Solarkraftwerke Kasper GmbH, das den Zuschlag erhielt, hatte zwar auch die langwierige Planung übernommen, musste aber zum 01.012014 Insolvenz anmelden. Daraufhin beauftragte der Kreistag im Mai 2014 den EMO, erneut nach einem Investor zu suchen.

Ende 2003 war die Sanierung der seit Dezember 1999 stillgelegten Deponie abgeschlossen worden. Das brandenburgische Agrar- und Umweltministerium unterstützte das Vorhaben mit 5,8 Mio. DM. Dies entspricht der Hälfte der Gesamtkosten. Die Wriezener Deponie am Rand des Oderbruchs wurde von 1973 bis 1999 zur Ablagerung von insgesamt 537.000 m³  Siedlungsabfällen, Bauschutt, Klärschlamm und in den ersten Betriebsjahren auch für Industrieabfälle genutzt. Das gesamte Gelände ist 670 m lang, 155 m breit und umfasst eine Fläche von 10,4 ha. Betreiber der Deponie war der Landkreis Märkisch-Oderland.

->Quellen: