Lange Einführungsphase sicherte Qualität
Der ICE 4 steht für eine neue Dimension der Qualitätssicherung: Als erster Hochgeschwindigkeitszug in Europa durchläuft er eine mehrmonatige Einführungsphase, bevor er im Dezember 2017 den Regelbetrieb aufnimmt.Ziel ist es, den Zug unter realen Einsatzbedingungen auf Zuverlässigkeit der Technik und Systeme zu prüfen. Schon im Vorfeld wurden im Rahmen des Projekts über 250.000 Testkilometer absolviert. Während der Einführungs-phase, die in diesem Spätherbst startet, werden zwei ICE 4-Züge auf der Strecke Hamburg–Hannover–Nürnberg–München vereinzelt eingesetzt.
Im Zeitplan durch neues Zulassungsverfahren
Der ICE 4 wird nach dem neuen Verfahren in Deutschland zugelassen, wonach technische Normen für sieben Jahre festgeschrieben werden. Weiterhin können Prüfbescheinigungen durch anerkannte Prüfstellen außerhalb des Eisenbahn-Bundesamtes (EBA) erstellt werden. Das EBA prüft in diesen Fällen mit Ausnahme von zwei Fachgebieten ausschließlich die Vollständigkeit der Dokumente. Auf diese Weise konnte die Vielzahl der erforderlichen Dokumente und Nachweise im Projekt ICE 4 frühzeitig auf mehrere Prüfdienstleister verteilt und der vorgesehene Zeitplan eingehalten werden. DB und Siemens gehen von einer rechtzeitigen Zulassung für die Einführungsphase aus. Siemens ist Generalunternehmer für die ICE 4-Züge und für die Zulassung verantwortlich. Der Zulieferanteil von Bombardier Transportation liegt bei etwa 30 Prozent.
Erhöhter Kundenkomfort
Viele neue Ausstattungsmerkmale sorgen für hohen Kundenkomfort und entspanntes Reisen. Dazu gehört ein modernes Fahrgastinformationssystem, das dem Fahrgast künftig in Echtzeit Reiseverlauf und Anschlusszüge pro Bahnhof anzeigt. Die weiterentwickelte Klimaanlage ist ausgelegt für Temperaturen bis 45 Grad Celsius. Viel Platz und Reisespaß finden Familien im neu gestalteten Kleinkindabteil und im Familienbereich. Der ICE 4 verfügt über acht Fahrradstellplätze und vier Rollstuhlplätze. Zwei Hublifte ermöglichen Rollstuhlfahrern an allen Bahnhöfen zuggebundene Ein- und Ausstiege.
Das innovative tageszeitabhängige Beleuchtungskonzept schafft eine angenehme Raumatmosphäre. Für leichte Orientierung im Zug sorgen anschauliche Kennzeichnungen der Bereiche und die neue Anordnung der Platznummern und Reservierungsanzeigen in den Kopfstützen. Der ICE 4 verfügt bereits über die neue WLAN- und Telefonie-Technologie, mit dem die DB bis Ende des Jahres ihre gesamte ICE-Flotte ausrüsten wird. Damit steht auch Reisenden der 2. Klasse WLAN kostenlos zur Verfügung.
Aus dem im Mai 2011 geschlossenem Rahmenvertrag von bis zu 300 Zügen hat die DB in einer ersten Tranche 130 Züge bestellt. Mit einem Volumen von rund 5,3 Milliarden Euro ist dies die größte Investition in der Geschichte der DB für Fahrzeuge.
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