Zwei Milliarden für 623 Kilometer
In Schleswig-Holstein erfolgte der erste Spatenstich für die neue Seekabelverbindung „NordLink“ zwischen Norwegen und Deutschland: Schleswig-Holsteins Energiewendeminister Robert Habeck (Grüne) und die norwegische Botschafterin Elisabeth Walaas gaben am 16.09.2016 in Wilster (Kreis Steinburg,) den Startschuss für den Bau der 623 Kilometer langen Hochspannungs-Gleichstrom-Übertragfungsleitung NordLink. Für rund zwei Milliarden Euro soll der Energieaustausch zwischen Deutschland und Norwegen möglich werden.
BMWi-Staatssekretär Baake dazu: „NordLink wird als erste direkte Verbindung zwischen unseren Ländern die Integration des nordwesteuropäischen Strommarktes deutlich voranbringen. Die Verbindung ermöglicht insbesondere den Austausch erneuerbarer Energien, speziell norwegischer Wasserkraft und deutscher Wind- und Solarenergie. Mit dem heutigen Spatenstich wird ein für die Energiewende wichtiges Projekt weiter vorangebracht.“
Das 623 Kilometer lange Gleichstrom-Seekabel – ein deutsch-norwegisches Gemeinschaftsprojekt, an dem zu jeweils 50 % der norwegische Netzbetreiber Statnett sowie die DC Nordseekabel GmbH & Co.KG beteiligt sind – wird eine Übertragungskapazität von 1400 MW haben und soll bis 2019/20 in Betrieb gehen. An der DC Nordseekabel halten der Netzbetreiber TenneT und die KfW jeweils 50 % der Geschäftsanteile. Das NordLink-Projekt ist Bestandteil des deutschen Netzentwicklungsplans sowie des Bundesbedarfsplans. Darüber hinaus wurde es von der Europäischen Union als Projekt „von gemeinsamem Interesse“ gemäß der Leitlinien für transeuropäische Energie-Infrastruktur eingestuft (PCI-Liste).
Das „grüne Kabel“ wird die Versorgungssicherheit beider Länder erhöhen, hofft Betreiber TenneT. Nach drei Jahren Bauzeit soll die Leitung Ende 2019 in den Probebetrieb gehen und 2020 fertig sein. Dann soll grüner Strom einerseits aus dem nördlichsten Bundesland nach Norwegen fließen andererseits Strom aus norwegischen Wasserkraftwerken nach Norddeutschland. Laut Tennet hat die Trasse eine Kapazität von 1.400 Megawatt. Das entspreche einer Einspeiseleistung von 466 Windkraftanlagen. Insgesamt könnten 3,6 Millionen deutsche Haushalte mit Erneuerbarer Energie versorgt werden, so der Betreiber.