Bahn auf Klimakurs

Eisenbahnmesse InnoTrans zeigt Technologie-Entwicklung

Bald gar keine Fossilen mehr: Dampflok im Bahnhof Hanau - 20110507 - Foto © - Gerhard Hofmann, Agentur Zukunft für SolarifyDer Ausstieg aus fossilen Brennstoffen hat im Verkehrssektor bereits begonnen. Davon überzeugte sich Bundesumweltministerin Barbara Hendricks bei einem Besuch der Eisenbahnmesse InnoTrans am 22.09.2016 auf dem Berliner Messegelände. „Das ist in der Tat die Zukunft“, sagte sie zu Beginn – und nach dem Rundgang: Im Sinne einer umweltfreundlichen Verkehrsentwicklung sei es unbedingt notwendig, den Anteil des Schienenverkehrs auszuweiten.

barbara-hendricks-foto-gerhard-hofmann-agentur-zukunft-fuer-solarify0Hendricks: „Der Verkehr muss bis spätestens 2050 weitgehend treibhausgasneutral werden, damit wir die Klimaschutzziele des Pariser Abkommens einhalten. Dafür brauchen wir mehr Verkehr auf der Schiene, aber auch noch mehr Engagement bei strombasierten Kraftstoffen. Null [[CO2]] Emissionen erreichen wir nur, wenn auch alle Energie, am Ende erneuerbar ist. Die InnoTrans zeigt innovative Lösungen, die genau in diese Richtung weisen.“

Hendricks: „Das ist in der Tat die Zukunft“

Hendricks besuchte mehrere Highlights der InnoTrans.

  • Von Didier Pfleger, Vizepräsident für Deutschland und Österreich bei Alstom Transport, ließ sie sich den emissionsfreien Zug Coradia iLint mit Wasserstoffantrieb erläutern.
  • Bei Bombardier stellte Public Affairs-Managerin Alexandra von Oy der Ministerin den streckenweise batteriebetriebenen Regionalzug Talent 3 vor.
  • Bei Siemens wurde Hendricks von Sabrina Soussan, CEO Mobility Division Mainline Transport, empfangen und informierte sich über neue, digitalisierte Lösungen im Bahnbereich.
  • Zum Abschluss erfuhr sie bei der Allianz pro Schiene, dass die Branche derzeit 5.300 freie Stellen hat.

Die Eisenbahnmesse Innotrans zeigt 2016 Technologieneuheiten mit denen sich der Klimaschutz im Schienengüterverkehr weiter steigern lässt. Die Schiene ist heute schon größtenteils elektrifiziert und kann damit am schnellsten auf erneuerbare Energien umgestellt werden. Für einzelne Abschnitte oder „die letzte Meile“ einer Wegekette, die noch nicht elektrifiziert sind, stehen mittlerweile ebenfalls Lösungen bereit.

Zum Beispiel eine Hybrid-E-Lok mit zusätzlichem Dieselmotor für den Güterverkehr sowie batteriebetriebene Nahverkehrstriebwagen im Personenverkehr, die zukünftig bei der Überbrückung von Oberleitungslücken eine wichtige Rolle spielen können. Daneben werden auch strombasierte Kraftstoffe auf Basis von erneuerbarem Strom wie Power-to-Gas (PtG) und Power-to-Liquid (PtL) perspektivisch einen entscheidenden Beitrag für mehr Klimaschutz im Schienenverkehr leisten.

Weltweit erster Nahverkehrstriebzug mit Wasserstoffantrieb

Weiter entscheidend ist das Thema Digitalisierung: Nie war es so einfach, verschiedene Verkehrsangebote zu vernetzen. Hier können digitale Plattformen die Nutzung von Bahn, ÖPNV und Sharing-Diensten vor allem im städtischen Verkehr deutlich vereinfachen, mit mehr Reisekomfort, Zeitersparnis und Umweltfreundlichkeit.

Schienenverkehr entscheidend für Klimaschutzziele im Verkehr

Innovationen in diesem Bereich sind notwendig und wichtig, um einerseits die Umweltbilanz des Verkehrsträgers Schiene im Hinblick auf den Energieverbrauch und die Emissionen (insbesondere auch Lärm) weiter zu verbessern, und andererseits um die Wettbewerbsfähigkeit der Schiene (gegenüber der Straße) durch mehr Effizienz und verbesserte Dienstleistungen zu stärken.

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