Energiewende, Klimapolitik und Umsetzung der SDGs im Mittelpunkt der Forschungsarbeit
Die wissenschaftlichen Direktoren Mark Lawrence, Patrizia Nanz und Ortwin Renn haben bei der Mitgliederversammlung am 24.10.2016 das Forschungsprogramm des Institute for Advanced Sustainability Studies (IASS) in Potsdam für den Förderzeitraum vom 01.01.2017 – 30.06.2021 vorgestellt. Die Versammlung stimmte dem Forschungsprogramm des neuen wissenschaftlichen Führungsteams, das im Frühjahr 2016 seine Arbeit aufnahm, zu.
„Mit diesem Forschungsprogramm werden wir unseren transdisziplinären, dialogorientierten Ansatz weiter stärken“, erklärt der Klima- und Atmosphärenwissenschaftler Mark Lawrence. „Seit der Gründung des Instituts befördern wir politische und gesellschaftliche Veränderungsprozesse, indem wir unterschiedliche Akteure aus aller Welt und ihre Erkenntnisse zusammenführen. Dabei wird die Erarbeitung forschungsbasierten Wissens, mit dem wir Transformationen in Richtung Nachhaltigkeit initiieren und begleiten, eine noch wichtigere Rolle einnehmen.“
3 politische Prozesse, 20 Kernprojekte, 16 Drittmittelprojekte
Dafür wird sich die Forschung am IASS in den kommenden Jahren auf drei politische Prozesse konzentrieren: Auf den globalen und nationalen Prozess zur Umsetzung der nachhaltigen Entwicklungsziele der Vereinten Nationen (Sustainable Development Goals, SDGs), auf die Energiewende und die Umsetzung des Pariser Klimaabkommens. Diese politischen Prozesse stellen zentrale Herausforderungen für die Industrie- und die Entwicklungsländer dar und erfordern entscheidende Schritte und Maßnahmen, um die Ziele und weitgehend kohlenstofffreie Wirtschaften und Gesellschaften zu erreichen.
Das Institut, das von den Forschungsministerien des Bundes und des Landes Brandenburg gefördert wird, plant zu diesen Kernthemen sowie angrenzenden Themenfeldern (etwa systemische Risiken, Digitalisierung, Futurisierung von Politik) 20 Projekte für den Förderzeitraum bis Mitte 2021. Darüber hinaus gibt es am IASS aktuell 16 Drittmittelprojekte.
Zeitgemäße Politikberatung: Transdisziplinär und demokratietauglich
Der transdisziplinäre Ansatz des IASS fördert den Austausch zwischen Wissenschaft, Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft. In einem Meta-Projekt zur Ko-Kreation und zeitgemäßer Politikberatung wird das Institut die in der transdisziplinären Arbeit gewonnenen Erkenntnisse auswerten und die eigene Forschungstätigkeit reflektieren. Damit wird das Projekt nachweisen, inwieweit transdisziplinäre Forschung eigenständige Beiträge zu Veränderungsprozessen leisten kann, die traditionelle wissenschaftliche Politikberatung ergänzen.
„Wir wollen mehr darüber herausfinden, wie ein zeitgemäßer wissenschaftlicher Beratungsprozess gestaltet sein muss, damit sich Expertenwissen auch als demokratietauglich erweist“, sagt die Politikwissenschaftlerin Patrizia Nanz. „In einer Zeit, in der viele Demokratien Europas in einer Krise sind, können wissenschaftlich begleitete, partizipative Prozesse einen wesentlichen Beitrag zur Belebung und Legitimation der Demokratie leisten.“
Folgt: Wissenschaftliche Plattform zur Umsetzung der Nachhaltigkeitsziele