Beispiel Syntheseroute Methanol
Deerberg exemplifizierte das am Beispiel der Syntheseroute Methanol: Beginnend mit der Schätzung des Wasserstoffbedarfs, auch möglicher Einsparungspotenziale mittels neuer Prozessverfahren, mit der Prüfung der Marktpreise und Volumina gelangte er (auf Basis von Siemens-Vorarbeiten) zu Kostenabschätzungen; schließlich seien Flexibilisierung, Dynamisierung und Skalierbarkeit zu erwägen- am Ende auch die Akzeptanz (die steckt überall mit drin). Im Ergebnis landet das Methanol auf einer 10-Punkte-Skala bei 7,6 Punkten als zu präferierendes Produkt.
Dank einer transienten (vorläufigen) Simulation würden kostengünstige Gestaltung des Prozesses und Definition von Speicherbedarf ermöglicht, dazu Kraftwerks-Modellierung und -Optimierung; größere Speichermöglichkeiten erlaubten zum Beispiel stärkere Synthese.
Steckbriefe als Basis weiterer Ausarbeitung sollten folgende Aspekte enthalten und erwägen: Angaben zu technischen, ökonomischen und ökologischen Aspekten sowie der peripheren Infrastruktur – und etwa so vorgehen: Eine Abfrageliste mit Vorschlägen zu Daten folgend den Prozess von der Vorbereitung an ständig anpassen inklusive Verbesserung durch Partner erwägen.
Also müssten die Inhalte der Steckbriefe ständig abgestimmt werden, unter Anwendung der gleichen Methodik für alle Routen könne dann eine erste Bewertung möglich werden, ebenso wie Aussagen zu Randbedingungen oder Prozessanforderungen wie z.B. über erforderliche Modulierbarkeit, etwa in Bezug auf die Anfahrzeit des Systems oder dessen erforderliche Effizienz, wie Wirkungs- oder Umsetzungsgrade. Das geschehe mithilfe von Lückentexten, die von allen mit ihren Erfahrungen und Kenntnissen zu ergänzen und zu korrigieren seien.
Dann könnten Ausrichtung und Ziel von Forschungs- und Entwicklungs-Arbeiten definiert werden. In der Folge können Verbundkonzepte und sinnvolle, bzw. aussichtsreiche Anlagenverbünde überlegt werden, ob etwa ein Hüttenwerk mit einer oder mehrerer Syntheserouten samt Optionen zur stofflichen und energetischen Integration arbeiten solle.
Szenarien
Deerberg hatte sich auch schon Gedanken zum Thema Szenarien als Abbild des Umfelds Gedanken gemacht: Gemeinsam müsse geklärt werden, was man unter Szenarien verstehe und wie man zu den relevanten Szenarien gelange. Es müssten die externen Einflussgrößen identifiziert und die zeitliche Entwicklung sowie alternative Entwicklungsmöglichkeiten abgebildet werden – das u.a. hinsichtlich des Strommixes, des Strompreisverlaufs, der möglichen oder tatsächlichen Marktentwicklung von Produkten und von Regulativaspekten.
Schließlich stellte Deerberg eine wesentliche Frage zur Diskussion – die bestand in einem Wort: „Wasserstoff !!??“ Und er listete wichtige Aspekte auf:
- H2 ist in nicht ausreichender Menge im Hüttengas (Kokereigas) verfügbar, also muss der überwiegende Anteil zugeführt werden.
- H2 ist entscheidender Faktor für die CO2-Reduzierung
- Elektrolyse muss CO2-frei erfolgen, d.h. mit Erneuerbarem Strom
- Weitere H2- Quellen eruieren (z.B. Biomasse … )
- Wann ist Wasserstoff „grün“?
- CO2-Bilanz von Carbon2Chem hängt entscheidend von den Wasserstoffquellen ab
Folgt: Überschuss für Carbon2Chem