Heizkosten und CO2 einsparen

Neuer „Heizspiegel“ hilft Verbrauchern beim Klimaschutz zu Hause

Die durchschnittlichen Heizkosten haben sich im vergangenen Jahr in Deutschland uneinheitlich entwickelt. So ist das Heizen mit Heizöl fast ein Fünftel günstiger geworden. Bei Häusern mit Erdgas- oder Fernwärmeheizung gab es kaum Veränderungen. Mit dem neuen Heizspiegel für Deutschland 2016 kann man jetzt prüfen, ob die Heizkosten angemessen sind. Und mit einer Thermographie.

Fernheizungs-Verteilung - Foto © Gerhard Hofmann_Agentur ZukunftIm Schnitt rund 755 Euro haben Bewohner einer durchschnittlichen 70 Quadratmeter großen Wohnung mit Heizölheizung im Jahr 2015 fürs Heizen bezahlt – 175 Euro weniger als 2014. Die Heizkosten in Wohnungen mit Fernwärme und Erdgas blieben hingegen konstant bei 965 Euro beziehungsweise 830 Euro.

Umfangreiche Vergleichstabellen unterstützten ab sofort Verbraucher dabei, ihren Energieverbrauch für Heizung und Warmwasser realistisch einzuschätzen, Einsparpotenziale zu identifizieren und Kosten zu sparen. Die Datensammlung wurde vom Bundesumweltministerium gefördert und am 02.11.2016 gemeinsam von co2-online und dem Deutschen Mieterbund veröffentlicht.

Bundesumweltministerin Barbara Hendricks: „Mit dem Heizspiegel können die Haushalte leicht feststellen, wie groß das Energiesparpotenzial ihrer Wohngebäude ist. So kann jeder und jede einzelne etwas zum Klimaschutz beitragen. Denn auch kleine Maßnahmen können in der Summe viel bringen.“

Die Vermeidung von Wärmeverlusten spielt für den Klimaschutz eine bedeutende Rolle. Immerhin wird mehr als die Hälfte der Endenergie in Deutschland in Form von Wärme genutzt; der Gebäudesektor ist derzeit für rund 30 % der Treibhausgasemissionen verantwortlich. Jeder kann mithelfen, Wärmeenergie einzusparen – schon mit kleinen Maßnahmen wie elektronischen Thermostatventilen oder Stoßlüftung statt gekippten Fenstern. Auch die Warmwasserbereitung spielt für den Energieverbrauch eine wichtige Rolle: So kann ein 3-Personen-Haushalt bei einer täglichen Duschzeit von 5 Minuten mit Hilfe eines Sparduschkopfs rund 290 Euro im Jahr einsparen.

Mit dem Heizspiegel haben private Haushalte die Möglichkeit, ihre Heizkosten und ihren Heizenergieverbrauch in vier Kategorien von „niedrig“ bis „zu hoch“ einzuordnen. Daraus ergeben sich Hinweise auf das mögliche Einsparpotenzial. Durch das Beheizen einer 70 Quadratmeter großen Wohnung entstehen bei niedrigem Verbrauch jedes Jahr durchschnittlich 1,8 Tonnen klimaschädliches CO2. Bei einem erhöhten Heizenergieverbrauch sind es mindestens 4,7 Tonnen CO2.

Prognose für 2016: Heizkosten werden voraussichtlich sinken

„Wir gehen davon aus, dass die Heizkosten auch im Abrechnungsjahr 2016 sinken werden. Bei Erdgas und Fernwärme könnten es fünf Prozent sein, beim Heizöl sogar zehn Prozent“, sagt Tanja Loitz, Geschäftsführerin von co2online. „Das liegt zum einen daran, dass das Wetter in den ersten neun Monaten 2016 etwas wärmer war als 2015. Zum anderen sind auch die Energiepreise in diesem Zeitraum gesunken.“

Mieterbund rät: Verbrauch checken und Sparmöglichkeiten nutzen

Unabhängig von der Entwicklung der Energiepreise und vom Wetter können viele Verbraucher bei ihren Heizkosten sparen. Mieterbund-Direktor Lukas Siebenkotten: „Leider wissen die wenigsten, wie viel Energie sie für Heizen und warmes Wasser im Jahr verbrauchen und ob die Kosten der letzten Abrechnung niedrig oder hoch waren. Mit dem Heizspiegel für Deutschland können Mieter und Eigentümer die Verbräuche und Heizkosten ihres Wohngebäudes richtig einschätzen. So lässt sich Sparpotenzial erkennen und nutzen.“

Vergleichswerte des Heizspiegels 2016: Gebäudebaujahr wird berücksichtigt

Der Heizspiegel ist für Wohngebäude anwendbar, die zentral mit Erdgas, Heizöl oder Fernwärme beheizt werden. In den Vergleichswerten sind die Anteile für Raumwärme (Heizen) und für die Warmwasserbereitung enthalten. Erstmals berücksichtigt der neue Heizspiegel auch das Gebäude-Baujahr. So können Verbraucher den energetischen Zustand ihres Hauses noch genauer einstufen. Diese Heizspiegel-Vergleichswerte nach Baujahren sind ausschließlich online verfügbar. Für den Heizspiegel 2016 hat co2online rund 40.000 Gebäudedaten zentral beheizter Wohngebäude aus ganz Deutschland ausgewertet.

Prüfung von Schwachstellen

Zur Untersuchung auf Wärmeverluste empfehlen Experten Thermografien: Nachfolgend eine Infografik zum Thema Heizkosten und Thermographie sowie die Entwicklung der Heizkosten in Deutschland (beide erstellt und freundlicherweise überlassen von Ute Rekers zusammen mit RS Components, einem international tätigen Distributor für Elektronik, Elektromechanik und Automation).

->Quellen: