Audi manipulierte selbständig

Schon im Sommer Vorwürfe von US-Behörde wegen neuer Manipulationssoftware

Laut Bild am Sonntag (So schummelte Audi bei CO2 – Mit einer Software sollen Messergebnisse manipuliert worden sein“) hat die kalifornische Umweltbehörde CARB bereits im Sommer bei einem Test eines Audis mit V6-Motor eine bislang nicht bekannte Manipulationssoftware entdeckt. Daraufhin schrieb CARB-Chefin Annette Hebert einen dreiseitigen Brief mit Fragen an VW und Audi. Zu den neuen Vorwürfen der CARB schweigt Audi bislang.

Audi hat entgegen bisheriger Angaben offenbar über Jahre hinweg bei seinen Dieselfahrzeugen gezielt eine Manipulationssoftware eingesetzt, um die Abgas-Grenzwerte in den USA einhalten zu können, schrieb der Rechercheverbund aus Süddeutscher Zeitung, NDR und WDR laut n-tv.de am 21.09.2016. Die betrügerische Software sei in den Dreiliter-Motoren eingesetzt worden (siehe solarify.eu/audi-mutter-des-abgas-betrugs).

[note Interne Firmenpapiere sollen belegen, dass Audi die von CARB angeprangerte Software schon seit Jahren einsetzt – auch bei Diesel- und Benzinfahrzeugen in Europa. Bereits 2007 soll ein Audi-Ingenieur an einen größeren Kreis von Managern des Autoherstellers geschrieben haben, in welcher er mitteilt, dass man es „ganz ohne Bescheißen“ nicht schaffen werde, die strengen US-Normen für Stickoxide einzuhalten. Nach neuen Erkenntnissen sollen die Ingenieure von Audi auch maßgeblich an den Manipulationen im Mutterkonzern VW mitgewirkt haben, so dass Audi mittlerweile im Konzern als die „Mutter des Betrugs“ gilt. Die Staatsanwaltschaften Braunschweig und München sind mit dem Fall befasst, schreibt Rechtsanwalt Alexander Jüngst im Portal vw-abgasskandal-diesel.de.]

Jetzt rückt Audi rückt erneut ins Blickfeld, und auch in Europa könnten die Tricksereien angewendet worden sein. Die Software basiere bei Fahrzeugtypen mit bestimmtem Automatik-Getriebe auf einer Lenkwinkel-Erkennung. Durch diese „merke“ die Software, ob das Auto auf der Straße fahre oder auf einem Rollenprüfstand, so BamS. Denn wenn das Lenkrad nach dem Anlassen nicht bewegt werde, aktiviere sich ein Schaltprogramm, sodass besonders wenig CO2 ausgestoßen werde. Drehe man das Lenkrad mehr als 15 Grad, greife die Software ein, es werde mehr Kraftstoff verbraucht und folglich auch mehr CO2 produziert.

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