Greenpeace: Politische Unsicherheit nach US-Wahl kann Dynamik nicht bremsen
Das Pariser Klimaschutzabkommen ungebremst umzusetzen, forderte Greenpeace gemeinsam mit weiten Teilen der Zivilgesellschaft und Delegierten zahlreicher Staaten am Abschlusstag der COP22.
„WE WILL MOVE AHEAD“ stand auf einem 80 Quadratmeter großen Banner, das Hunderte von Konferenzteilnehmern vor dem Eingang ausbreiteten. Ungeachtet der politischen Unsicherheit nach der Wahl von Donald Trump zum nächsten Präsidenten der USA, sind in Marrakesch wichtige Fortschritte erzielt worden.
Mehr als 20 Länder, darunter Deutschland, die USA und Kanada, haben langfristige Pläne vorgelegt oder angekündigt, um die in Paris festgelegten Ziele zu erreichen. China hat bekräftigt, seine bisherigen Anstrengungen im Klimaschutz beizubehalten, ganz gleich wie sich die kommende US-Regierung hierbei verhält. 47 der am meisten vom Klimawandel bedrohten Staaten legten Pläne vor, um ihre Energieversorgung so schnell wie möglich ohne Kohle und vollständig durch Erneuerbare Energien sicherzustellen.
„Marrakesch sendet ein klares Signal: Die Länder der Welt lassen sich von der Trump-Wahl nicht von dem in Paris eingeschlagenen Weg abbringen“, sagte Greenpeace Geschäftsführer Martin Kaiser. „Jedem hier ist klar, dass die Zeit drängt, um die Menschen vor immer stärkeren Stürmen, Überflutungen und längeren Dürren zu schützen. Der Ausstieg aus Kohle, Öl und Gas wird konkreter, und er wird sich weiter beschleunigen müssen. Darauf müssen Investoren, Auto- und Energiekonzerne sich spätestens jetzt einstellen.“
Und mit Blick auf Deutschland: „Die Bundesregierung hat die Dynamik in Marrakesch mit dem Klimaschutzplan 2050 unterstützt. Um wieder eine Führungsrolle einzunehmen, muss sie ihren jüngsten Ankündigungen nun auch Taten folgen lassen. Es reicht für Deutschland nicht, Klimaziele für einzelne Branchen vorzulegen. Kanzlerin Merkel muss unmissverständlich festlegen, was diese Ziele tatsächlich bedeuten: einen Kohleausstieg innerhalb der kommenden 15 Jahre, die Abkehr von Verbrennungsmotor und Massentierhaltung, sowie den Schutz der Wälder.“
Folgt: Statement von Fritz Brickwedde, Präsident des Bundesverbands Erneuerbare Energie (BEE):