COP22: 48 Länder wollen ganz auf Kohle, Öl und Gas verzichten

 Betroffene gehen voran

Ein nicht erwartetes Ergebnis des Weltklimagipfels: 48 Staaten haben eine Initiative unterzeichnet, nach der sie ihre Energieversorgung komplett auf Erneuerbare Energien umstellen wollen. Die meisten der Fossil-Aussteiger gehören zur Koalition besonders Betroffener, die sich im  zusammengeschlossen haben.  Der SPIEGEL: „Die Tagung endet euphorisch.“

Die Länder, die am meisten vom Klimawandel bedroht sind, versuchen seit Jahren, der Weltgemeinschaft den Verzicht auf Kohle, Öl und Erdgas abzuringen. In Marrakesch gingen sie jetzt selber voran. Zum Schluss der UN-Klimakonferenz COP22 präsentierten die CVF-Staaten am 18.11.2016 einen außergewöhnlichen Beschluss: So schnell wie möglich wollen die 48 armen Staaten aus Asien, Afrika und der Karibik und andere Beteiligte – die nach Angaben von Greenpeace gemeinsam so viel Treibhausgase ausstoßen wie Russland,  fünftgrößter [[CO2]]-Produzent der Welt – ihre Energieversorgung vollständig auf Erneuerbare Energien umstellen, und bis spätestens 2020 ihre nationalen Klimaziele auf das Ziel hin umschreiben. Das Konzept der CVF-Länder ist weltweit der bei weitem ehrgeizigste Klimaschutzplan.

„Das ist endlich eine Ansage ohne Hintertüren“, kommentierte die Klimaexpertin von „Brot für die Welt“, Sabine Minninger, den Beschluss im SPIEGEL. Die globale Energiewende werde jetzt von den potenziellen Opfern des Klimawandels gesteuert.

Die Vereinten Nationen beschl0ssen die COP22 in Marrakesch mit einer teils euphorisch klingenden Abschlusserklärung: „Ein außerordentliches Momentum“ im Kampf gegen den Klimawandel sei erreicht. Deutschland hat dafür seine Klimahilfen für arme Staaten um 50 Millionen aufgestockt; insgesamt will es ab 2020 vier Milliarden Euro im Jahr zur Verfügung stellen. „Es ist gute Tradition, dass Deutschland zur jährlichen Klimakonferenz frisches Geld in den wichtigen Anpassungsfonds einzahlt“, lobte Jan Kowalzig, von der Hilfsorganisation Oxfam.

Die scheidende US-Regierung setzte in Marrakesch „ein letztes kraftvolles Signal“ (SPIEGEL): Sie präsentierte ehrgeizige Klimaziele 2050. Auf ein Fünftel im Vergleich zu 2005 sollen die Treibhausgasemissionen des Landes bis 2050 reduziert werden – so sieht es die „Dekarbonisierungsstrategie“ vor, die noch im Dezember beschlossen werden soll. Ob sie bestehen kann, wird die Regierung Trump entscheiden.

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