Zukunft der Energiewende liegt in den Städten
Im letzten Plenum des dena-Kongresses diskutierten vier Vertreter aus Wissenschaft und Forschung über die Bedeutung von Städten für die Energiewende. Abschließend sprach Bundesumweltministerin Barbara Hendricks über die Stadt der Zukunft.
Reinhard Brehmer, der mit seiner Forschungsgesellschaft Aspern Smart City Research die Energiezukunft in einem Stadtentwicklungsgebiet im Nordosten Wiens untersucht, verwies auf die entscheidende Rolle der Bewohner für den Erfolg von smarten Technologien: „Wenn die nicht wollen, dann nützt das Ganze gar nichts.“
Lamia Messari-Becker von der Universität Siegen forderte einen starken Fokus auf soziales Wohnen, über alle Parteien hinweg , und eine Aufklärungswelle für alle Bürger. Viele Begriffe seien für die breite Öffentlichkeit nicht verständlich, sie müssten mit Themen wie Heimat und Lebensqualität verbunden werden.
Andreas Holm vom Forschungsinstitut für Wärmeschutz betonte, dass smarte Lösungen vor allem einfach, effizient und praktikabel sein müssten: „Hier gibt es mehr als nur Nachholbedarf. Wir müssen einfach mal anfangen!“
Alanus von Radecki vom Forschungsprojekt für urbane Innovationen „Morgenstadt: City Insights“ plädierte schließlich dafür, dass neue Technologien und Ansätze in den Alltag der Städte und Kommunen getragen werden, zum Beispiel in Beschaffung, Organisation und Beteiligung: „Hier stehen wir noch am Anfang.“
„Klimaschutz ist der Motor für die Modernisierung unserer Volkswirtschaft“, sagte Bundesumweltministerin Barbara Hendricks in ihrem Schlussvortrag. Besonders Städte verfügten über große Energie- und Ressourcenpotenziale, stünden aber in einem ambivalenten Verhältnis zur Umwelt: Zum einen verursachten sie einen großen Teil der Emissionen, zum anderen seien sie Orte, an denen diese Probleme gelöst werden könnten.
Vor allem beim energieeffizienten Bauen sieht Hendricks Herausforderungen. Dabei dürfe man den sozialen Aspekt nicht aus den Augen verlieren: „Wohnen muss bezahlbar bleiben“, so Hendricks. Denn der Klimaschutzplan sei kein elitäres Projekt für gut verdienende Weltverbesserer. Als neuen Ansatz hob sie den Ideenwettbewerb „Klimafreundliches Bauen begehrlich machen“ hervor, den die dena für das Bundesumweltministerium durchführt.
->Quellen:
- dena.de/dena-kongress-startet-diskussion-ueber-zukunft-der-energiewende
- dena.de/dena-kongress-visionen-und-maerkte-fuer-integrierte-energiewende
- dena.de/dena-kongress-energiewende-als-innovationsmotor
- dena.de/dena-kongress-zukunft-der-energiewende-liegt-in-den-staedten
- bmub.bund.de/konzeptionierung-und-durchfuehrung-eines-ideenwettbewerbs-klimafreundliches-bauen-begehrlich-machen