Tesvolt und Africa Green Tec liefern Lithiumspeicher für 25 Dörfer
Der deutsche Speicher-Hersteller Tesvolt (Wittenberg) hat eine exklusive Kooperationsvereinbarung mit dem Start-Up Africa Green Tec (Hainburg) getroffen. Tesvolt liefert – einer Medienmitteilung zufolge – Lithium-Eisen-Phosphat-Speicher für 50 Solarcontainer mit einer Gesamtkapazität von 3 Megawattstunden (MWh), die eine verlässliche Stromversorgung von 25 Dörfern in Mali ermöglichen.
Die 40-Fuß-Container mit jeweils einer 37 bis 45 kWp-PV-Anlage und einem 60 kWh-Batteriespeicher liefern Strom für 20 ct/kWh. Bisher mussten die Dorfbewohner bis zu 1,50 Euro pro kWh Strom bezahlen, der teuer von Dieselgeneratoren produziert wurde oder ihnen stand überhaupt kein Strom zur Verfügung.
Verlässlicher Speicherpartner für Entwicklungsprojekt
Torsten Schreiber, Gründer und Geschäftsführer von Africa Green Tec: „Wir brauchten für unser Projekt in Mali einen zuverlässigen Lieferanten für leistungsfähige Stromspeicher. Tesvolt setzt sich genau wie wir für eine dezentrale, grüne und zuverlässige Energieversorgung ein. Die Wittenberger arbeiten außerdem schon lange mit der etablierten Wechselrichtertechnik des Weltmarktführers SMA Solar Technology.Das hat den Ausschlag für die langfristig angelegte Zusammenarbeit gegeben – zusammen mit der Tatsache, dass Tesvolt auch den Aufbau und die Wartung der Speicher vor Ort übernimmt.“
Der erste Solarcontainer mit einem Tesvolt-Speicher wird im Dorf Djoliba südlich der Hauptstadt Bamako aufgestellt, bis Ende 2018 sollen dann alle 25 Dörfer mit Solarenergie versorgt sein. Die Finanzierung der Kosten von 150.000 Euro pro Container erfolgt zunächst über Crowdfunding und später über eine Anleihe.
Mehr Produktivität durch gespeicherte Solarenergie
In den Dörfern können die Bewohner dank der Tesvolt-Speicher nicht nur tagsüber Solarstrom für etwa neun Stunden nutzen, sondern auch nach Einbruch der Dunkelheit von rund 18 bis 22 Uhr. Elektrische Beleuchtung ermöglicht es, die Arbeit in die kühleren Abendstunden zu verlegen – die Tagestemperaturen liegen bei rund 45 Grad Celsius im Schatten. Auch ein Zweischicht-Betrieb wird so möglich, was kleinen Gewerbetreibende vor Ort hilft,ihre Wertschöpfung zu erhöhen. Im Gegensatz zum bisher genutzten Diesel ist die Versorgung mit Solarstromzudem sehr viel günstiger, sauberer und leiser und macht die Dorfbewohner außerdem unabhängig von der Diesellieferung.
Großspeicher für anspruchsvolle Einsatzgebiete
„Das Projekt zeigt das Potenzial von Solarstrom und Speichern gerade auch in entlegeneren Regionen der Welt, die nicht an das Stromnetz angeschlossen sind“, sagt Simon Schandert, Technischer Geschäftsführer von Tesvolt. „Unsere Speicher sind überall einsetzbar und haben eine hohe Lebensdauer. Dafür sorgt eine intelligente Steuerung jeder einzelnen Batteriezelle, die eine optimale Be- und Entladung der Speicher sicherstellt. Das macht sie natürlich interessant für den Einsatz an Orten, die nicht so leicht zugänglich sind und an denen die Technik einfach lange halten muss.“
Für die notwendige Kühlung der Speicher bei Außentemperaturen nahe 50 Grad Celsius sorgt ein spezielles System, das ebenfalls mit Solarstrom betrieben wird. Die Container können mit weiteren Komponenten ausgerüstet werden, die zum Beispiel kontaminiertes Wasser filtern.
Tesvolt hat sich auf Batteriespeicher für Gewerbebetriebe spezialisiert. Das innovative Unternehmen aus Lutherstadt Wittenberg produziert Stromspeicher auf Lithium-Eisen-Phosphat-Basis. Sie können an alle erneuerbaren Energieerzeuger am Niederspannungsnetz angeschlossen werden: Sonne, Wind, Wasser, Biogas und Blockheizkraft. Alle Tesvolt-Speicher werden in einer eigenen Fertigungsanlage in Deutschland produziert. Die intelligente Zellsteuerung ist durch den TÜV Rheinland zertifiziert.
Africa Green Tec, von Torsten und Aida Schreiber gegründetes Social Start-up, hat sich zum Ziel gesetzt, mit innovativen Technologien und Konzepten in Afrika eine effektive Energiewende voranzutreiben. Das Unternehmen wurde mit verschiedenen Preisen ausgezeichnet, u.a. mit dem Climate-KIC, dem Handelsblatt Energy Award in der Kategorie Start-up und dem pvmagazineaward.