Vor zwei EU-Richtlinien: Gebäude- und Energieeffizienz

Französische und deutsche Unternehmen für mehr Ehrgeiz

Am Mittwoch, 30.11.2016 wird das Winterpaket der EU-Kommission zur Energieunion erwartet – teilt die Deutsche Unternehmensinitiative Energieeffizienz (DENEFF) mit. Hochrangige Vertreter französischer und deutscher Unternehmen trafen sich daher am 28.11.2016 in Paris, um Prioritäten für die anstehenden Revisionen der EU-Energieeffizienzrichtlinie (EED) und der Gebäudeeffizienzrichtlinie (EPBD) zu diskutieren.

Energieeffizienz Foto © Gerhard Hofmann, Agentur Zukunft - 20140625

Foto © Gerhard Hofmann, Agentur Zukunft

Die beiden Richtlinien sind entscheidend zur Umsetzung des Pariser Klimaabkommens: Laut IEA müssen 76 Prozent der bis 2030 notwendigen Treibhausgasreduktionen in der EU durch Energieeffizienzmaßnahmen erreicht werden. Die Wirtschaftsvertreter betonten, die politische Rahmensetzung der EU sei entscheidend für die erfolgreiche Entwicklung des Marktes für Energieeffizienz. Sie appellierten an die europäischen Politikentscheider, die strategische Gelegenheit nicht zu verpassen, Energieeffizienzinvestitionen als Motor für Wettbewerbsfähigkeit, Wirtschaftsentwicklung und Beschäftigung zu nutzen.

IEA-Exekutivdirektor Fatih Birol eröffnete die hochrangige deutsch-französische Konferenz in Le Hive, der Weltzentrale von Schneider Electric: „Energieeffizienz ist von enormer strategischer Bedeutung für Europa. Ein enger Austausch zwischen Unternehmen und Politikentscheidern ist dabei essentiell. Die IEA ist weltweit aktiv, Energieeffizienzfortschritte zu unterstützen und deren gesellschaftliche, wirtschaftliche und ökologische Vorteile umzusetzen.“

Laurent Michel, Abteilungsleiter für Energie und Klima im Französischen Umwelt- und Energieministerium und Thorsten Herdan, Abteilungsleiter für Energieeffizienz im BMWi, diskutierten mit der Unternehmensszene Politikempfehlungen zu den anstehenden Entscheidungen. Initiiert wurde das Treffen vom französischen Verband der Elektroindustrie Gimélec, durch die European Alliance to Save Energy (EU-ASE) und die DENEFF.

Monica Frassoni, Präsidentin von EU-ASE, betonte: „Energieeffizienz wirkt. Die Instrumente der Europäischen Union sind so effektiv, dass der aktuelle Energieverbrauch wieder auf dem Stand von 1990 ist – und das ohne negative Auswirkungen auf die Wirtschaftsentwicklung. Am 30. November hat die Kommission die einmalige Chance, Investitionen in Energieeffizienz deutlich anzukurbeln: Mit einem verbindlichen 40-Prozent-Ziel und einer umfassenden Rahmensetzung.“

Martin Bornholdt, Geschäftsführender Vorstand der DENEFF, hob hervor: „In zunehmend politisch turbulenten Zeiten muss sich Europa auf seine zuverlässigste Energiequelle fokussieren: Energieeffizienz. Unsere Branche steht bereit, die Herausforderung anzunehmen, teure Energieimporte durch Energieeinsparungen zu ersetzen, die gleichzeitig Beschäftigung und Wohlstand in Europa voranbringen. Wir appellieren an die Politik, jetzt die Spielregeln entsprechend zu ändern“.

Luc Rémont, Präsident von Gimélec, stellte fest: „Die EU braucht einen ambitionierten politischen Rahmen für Energieeffizienz. Dabei sollte sie zuvorderst den Gebäudebereich adressieren, da hier ein hohes Potenzial für kosteneffektive Einsparungen besteht – insbesondere bei Nichtwohngebäuden.“ Auf den Panels der Veranstaltung waren hochrangige Vertreter der Unternehmen Siemens, Veolia, Groupe Atlantic, Knauf, Saint-Gobain und Schneider Electric vertreten, die ebenfalls die Wichtigkeit eines angemessenen politischen Rahmens zur Steigerung der Energieeffizienz würdigten.

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