Erdgas im Plus – Etwas mehr Erneuerbare – Weniger Kohle und Kernkraft
2016 erreicht der Energieverbrauch in Deutschland 13.427 Petajoule (PJ) oder 458,2 Millionen Tonnen Steinkohleneinheiten (Mio. t SKE) – 1,6 Prozent mehr als 2015. Der Zuwachs beruht laut der Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen (AGEB) auf dem Einfluss der gegenüber dem Vorjahr kälteren Witterung sowie auf dem diesjährigen Schalttag, der anhaltend positiven wirtschaftlichen Entwicklung und dem Bevölkerungszuwachs.
Gedämpft wurde der Verbrauchsanstieg durch weitere Verbesserungen bei der Energieeffizienz, erklärte die AG Energiebilanzen. Verbrauchszuwächse gab es beim Erdgas und beim Mineralöl sowie bei den erneuerbaren Energien. Rückgänge verbuchten Kernenergie sowie Stein- und Braunkohle. Ohne den Einfluss der Witterung wäre der Energieverbrauch gegenüber dem Vorjahr nur um etwa 1 Prozent gestiegen.
[note Energieverbrauch zieht an – Entwicklung des Primärenergieverbrauchs in Deutschland 2016
Veränderungen in Prozent – Gesamt 13.427 PJ oder 458,2 Mio. t SKE – Der Energieverbrauch in Deutschland liegt 2016 insbesondere witterungsbedingt um insgesamt 1,6 Prozent höher als im Vorjahr. Zuwächse verbuchen Mineralöl, Erdgas und die Erneuerbaren. Bei der Kernenergie sowie bei Stein- und Braunkohle kommt es dagegen zu Rückgängen. Quelle: Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen]
CO2-Emissionen steigen
Die energiebedingten CO2-Emissionen werden nach ersten Schätzungen der AG Energiebilanzen um 0,9 Prozent steigen. Die Minderung des Ausstoßes durch den Verbrauchsrückgang bei Stein- und Braunkohle wurde durch den höheren Erdgas- und Mineralölverbrauch mehr als ausgeglichen. Bereinigt um den Witterungseinfluss und den Schalttag beträgt die Zunahme beim CO2-Ausstoß nur 0,6 Prozent.
Plus bei Öl und Gas sowie den Erneuerbaren
Der Mineralölverbrauch lag 2016 mit einem Zuwachs von 1,8 Prozent etwas höher als im Vorjahr. Der Verbrauch betrug insgesamt 4.562 PJ oder 155,8 Mio. t SKE. Zu dieser Entwicklung trug insbesondere der um 4,5 Prozent gestiegene Verbrauch an Dieselkraftstoff bei. Der Absatz von Flugkraftstoff lag ebenfalls im Plus und erhöhte sich um 4 Prozent. Demgegenüber blieb der Absatz von Ottokraftstoff praktisch unverändert und beim leichten und schweren Heizöl ging der Absatz jeweils um 3 Prozent zurück. Die Lieferungen von Rohbenzin an die chemische Industrie fielen um knapp 1 Prozent.
[note Entwicklung des Primärenergieverbrauchs in Deutschland 1995 – 2016 (in PJ): Der Energieverbrauch in Deutschland stieg 2016 erneut leicht an. Einfluss auf den Zuwachs hatten die im Vergleich zum Vorjahr kühlere Witterung sowie der diesjährige Schalttag, die anhaltend positive Wirtschaftsentwicklung sowie der Bevölkerungszuwachs. Im mehrjährigen Vergleich bewegt sich der Verbrauch auf einem insgesamt niedrigen Niveau. Quelle: Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen]
Der Erdgasverbrauch erhöhte sich kräftig um gut 10 Prozent auf 3.043 PJ beziehungsweise 103,8 Mio. t SKE. Ursachen des Verbrauchsanstiegs waren die – vor allem im letzten Quartal – kühlere Witterung gegenüber 2015 sowie der Mehreinsatz von Erdgas in den Kraftwerken, besonders in Anlagen mit Kraft-Wärme-Kopplung. Außerdem gingen neue Gaskraftwerke in Betrieb.
Folgt: Steinkohle nimmt ab