Steinkohle nimmt ab
Der Verbrauch an Steinkohle sank um 4 Prozent auf 1.635 PJ oder 55,8 Mio. t SKE. Dabei
verringerte sich der Einsatz in Kraftwerken zur Strom- und Wärmeerzeugung um 6,2 Prozent.
Der Einsatz von Koks und Kohle in der deutschen Stahlindustrie blieb weitgehend unverändert.
Insgesamt entfallen rund zwei Drittel des gesamten Verbrauchs an Steinkohle in Deutschland
auf die Stromerzeugung. Der Steinkohleneinsatz zur Stromerzeugung wurde durch die erhöhte
Stromerzeugung aus Erdgas sowie die gestiegene Einspeisung von Strom aus Offshore-
Windenergieanlagen beeinflusst.
Der Verbrauch an Braunkohle verringerte sich um 2,6 Prozent und erreichte eine Höhe
von 1.525 PJ beziehungsweise 52,0 Mio. t SKE. Rund 90 Prozent der Förderung werden
in Kraftwerken zur Erzeugung von Strom und Wärme eingesetzt. Die Stromerzeugung
aus Braunkohle verringerte sich infolge geringerer Kraftwerksverfügbarkeit in ähnlicher
prozentualer Größenordnung wie die Produktion.
Atomenergie auch
Bei der Kernenergie gab es ein Minus von 7,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr, was auf mehrere
planmäßige Kraftwerksrevisionen und die Außerbetriebnahme des Kraftwerks Grafenrheinfeld
Mitte 2015 zurückzuführen ist.
Die Erneuerbaren Energien erhöhten ihren Beitrag zur Energiebilanz insgesamt um 2,9 Prozent
auf 1.692 PJ oder 57,7 Mio. t SKE. Bei der Biomasse kam es zu einem Plus von 3 Prozent.
Die Stromerzeugung aus Wasserkraft (ohne Pumpspeicher) nahm um 13 Prozent zu, bei der
Windkraft an Land und auf See kam es insgesamt zu einem leichten Anstieg um 1 Prozent.
Der Beitrag der Solarenergie (Photovoltaik und Solarthermie) sank dagegen um 1 Prozent.
Energiemix ausgewogen, aber immer noch 34 Prozent Mineralöl
Die Struktur des Energieverbrauchs (Energiemix) in Deutschland wird weiterhin vom
Mineralöl (34 Prozent) geprägt. Erdgas deckt infolge seines Zuwachses jetzt knapp 23
Prozent des Verbrauchs. Die Steinkohle kommt auf einen Anteil von gut 12 Prozent und auf
die Braunkohle entfallen rund 11 Prozent. Die erneuerbaren Energien steigerten ihren Anteil
leicht auf aktuell 12,6 Prozent. Insgesamt basiert die deutsche Energieversorgung auf einem
breiten Energieträgerangebot. Deutlich erhöht hat sich 2016 der Ausfuhrüberschuss beim
Stromaußenhandel, da ungeplante Einbußen der französischen Stromerzeugung durch Bezüge
aus Deutschland ausgeglichen wurden.
[note Ausgewogener Energiemix: Anteile der Energieträger am Primärenergieverbrauch in Deutschland 2016 – gesamt 13.427 PJ oder 458,2 Mio. t SKE; Anteile in Prozent (Vorjahreszeitraum in Klammern) Quelle: Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen]
->Quellen: http://www.ag-energiebilanzen.de/index.php?article_id=29&fileName=ageb_pressedienst_05_2016.pdf