Die Zukunft: Schwimmende Windparks

Erste Offshore-Windanlage auf hoher See

Außerhalb von Nord- und Ostsee ist es meist zu tief für klassische Wind-Offshore-Parks. Schwimmende Anlagen, die sich auch in größeren Tiefen installieren lassen, sollen deshalb das größere Potenzial ausschöpfen. Ab Ende 2017 soll vor der schottischen Nordostküste der weltweit erste schwimmende Windpark, „Hywind Scotland“, jährlich rund 135 Gigawattstunden Strom erzeugen.

Siemens liefert dafür fünf direkt angetriebene Offshore-Windturbinen mit einer Leistung von je 6 MW. Der norwegische Energiekonzern Statoil will nach eigenen Angaben mit der weltweit ersten schwimmenden Offshore-Windanlage den Sektor „neu erfinden“. Mit der von Statoil entwickelten Technologie erschließen wir bislang unerreichbare Gebiete für die Erzeugung von erneuerbarer Energie. Während fest installierte Windenergieanlagen nur für flachere Küstengewässer mit einer Tiefe von bis zu 50 Metern nutzbar sind, ist „Hywind“ für Wassertiefen von mehreren Hundert Metern geeignet.

Seit 2009 ist eine „Hywind“-Pilotanlage bereits vor der Küste Norwegens im Einsatz und produziert seitdem täglich Strom. Die Erfahrungen und produzierten Volumen übertreffen die Erwartungen. Vor Schottland baut Statoil nun den weltweit ersten schwimmenden Windpark: die Kosten pro Megawatt liegen hier 60-70% unter den Kosten der Pilotanlage.

Die Vorteile von Offshore-Windenergie liegen auf der Hand: anders als bei vielen Standorten an Land ermöglicht der starke und stetig wehende Wind auf See eine konstante Energieerzeugung. Die Größe der Parks erlaubt Entwicklung in industriellem Maßstab, was die Kosten senkt. Und bei Parks auf See gibt es auch keine Anwohner, die sich gestört fühlen könnten.

Unser Offshore-Wind Portfolio

Aktuell ist Statoil an fünf großen Windprojekten vor den Küsten Deutschlands, Großbritanniens und Norwegens beteiligt, welche bereits produzieren oder gebaut werden. In Deutschland ist das der Windpark Arkona vor der Küste von Rügen. Die Gesamtkapazität unseres Windportfolios beträgt 1100 MW – genug, um mehr als eine Millionen europäische Haushalte mit Strom zu versorgen.

Gemeinsam mit dem norwegischen Öl- und Gaskonzern Statoil hatte Siemens bereits 2009 zwölf Kilometer vor der Südwestküste Norwegens im Atlantik „Hywind Demo“, die weltweit erste schwimmende Windenergieanlage, installiert. Sie ist mit einem 2,3 MW-Siemens-Windgenerator ausgestattet. „Im Jahr 2011 hat Hywind 10,1 Gigawattstunden Strom geliefert. Eine Anlage an einem guten Landstandort kommt gerade auf sechs Gigawattstunden“, sagt Per Egedal, Abteilungsleiter Technologie bei Siemens Wind Power.

Der deutsche Technologiekonzern Siemens hat dieses Potenzial schon vor einiger Zeit erkannt und sich auf die Konstruktion schwimmender Windräder spezialisiert. Der Vorteil: Im Gegensatz zu standortfesten Anlagen können schwimmenden Windkraftanlagen nicht nur größere Wassertiefen erschließen, die Windgeneratoren können auch komplett in Häfen zusammengebaut und nach Fertigstellung vor Ort installiert werden. Das reduziert lärmintensive Arbeiten und vermindert die Belastung für Meerestiere und -pflanzen.

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