Hendricks: Fessenheim vom Netz!

Paris dachte an Laufzeitverlängerung – nicht vom Netz – Abschalt-Prozess beginnt

Frankreichs Umweltministerin Royal hat am Abend des 07.03.2016 auf TF1 endgültig klargestellt, dass das AKW Fessenheim dieses Jahr doch nicht endgültig vom Netz geht: lediglich der Schließungsprozess des grenznahen ältesten AKWs Frankreichs soll beginnen. Wohnungsbauministerin und Ex-Grünen-Chefin Cosse hatte kurz zuvor bekräftigt, Fessenheim werde noch 2016 vom Netz gehen und damit früheren Aussagen Hollandes und Royals widersprochen, der Bau eines (Ersatz-)Reaktors der neuen Generation verzögere sich bis 2018 und damit auch die Abschaltung des AKW-Fossils. Nach einem Bericht von WDR und Süddeutscher Zeitung über neue Details eines wahrscheinlich vertuschten Störfalls von 2014 hatte Bundesumweltministerin Hendricks abermals die Stilllegung gefordert. weiterlesen…

BP Energy Outlook 2035

Erneuerbare wachsen zwar schneller als fossile – aber 2025 noch 80 Prozent Öl, Kohle und Gas

Das Weltwirtschaftswachstum lässt die Energienachfrage steigen. 2035 benötige die Welt 34 Prozent mehr Energie als heute, prognostiziert der diesjährige BP Energy Outlook. Auch noch in zwanzig Jahren würden hauptsächlich fossile Energien diese Nachfrage zufrieden stellen – ihr Anteil werde 2025 bei 80 Prozent liegen. Erneuerbare Energien hätten zum gleichen Zeitpunkt einen Anteil am weltweiten Energiemix von neun Prozent – dreimal so viel wie heute. weiterlesen…

Biodiesel aus Abgasen

MIT-Forscher mit neuem Verfahren

Forscher vom Massachusetts Institute of Technology (MIT) in Cambridge bei Boston haben aus Abgasen (inklusive CO2) mithilfe von Mikroorganismen Biodiesel produziert – zumindest in kleinen Mengen im Labor. Der Prozess soll doppelt so viel Kohlendioxid binden, wie er produziert und trage so zur Senkung des Treibhausgas-Gehalts der Atmosphäre bei, berichten Gregory Stephanopoulos, Willard Henry Dow-Professor in Chemical Engineering am MIT, und sein Team. Das Verfahren wurde in den „Proceedings“ der US-Nationalen Akademie der Wissenschaften („PNAS“) publiziert. weiterlesen…

acatech: Problemfeld Technik und Öffentlichkeit

Beispiel Künstliche Fotosynthese: Wie kommen neue Technologien frühzeitig in die öffentliche Diskussion?

Die Künstliche Fotosynthese könnte zu einer der wichtigsten regenerativen Energiequellen werden. Doch wie reagiert die Bevölkerung darauf und auf den möglichen Einsatz von Schwermetall-Katalysatoren und Gentechnik? Eine Publikation der Reihe „IMPULS“ von acatech – Deutsche Akademie der Technikwissenschaften beschreibt jetzt mögliche Zukunftsszenarien und Methoden der Technikkommunikation. weiterlesen…

„Klima-Explorer“ vorgestellt

DIE macht INDCs durchsuchbar

Das Deutsche Institut für Entwicklungspolitik (DIE) präsentierte am 07.03.2015 den INDC Content Explorer für nationale Klimaziele, eine neue interaktive Online-Anwendung zur internationalen Klimapolitik. Mit seiner Hilfe können alle sogenannten INDCs (Intended Nationally Determined Contributions) anhand spezieller Kriterien durchsucht werden. weiterlesen…

INDC

Die Intended Nationally Determined Contributions (INDCs), die „angestrebten nationalen Beiträge“, sind die Ziele der einzelnen Staaten zur Treibhausgas-Emissionsminderung, die in der internationalen Klimadiplomatie eine Hauptrolle spielen. Im Gegensatz zu vertraglich per Beschluss einer COP festgelegten Klimaschutzvorgaben bestimmen die Länder ihre INDCs selbst und melden sie dem UN-Klimasekretariat UNFCCC . Dieses prüft die Anzeigen und ermittelt weiterlesen…

„Mehr Markt zu fordern, ist naiv“

Uwe Leprich im Solarify-Selbst-Gespräch

Prof. Uwe Leprich, Leiter des Instituts für ZukunftsEnergieSysteme (IZES) an der Hochschule für Wirtschaft und Technik des Saarlandes, sieht im Solarify-Selbst-Gespräch die Kohlewirtschaft als eindeutige Verliererin der Energiewende – das Zögern der Bundesregierung bei ihrer Durchsetzung bedeutet allerdings „nur eine kleine Verschnaufpause“. Er entlarvt die verharmlosende und verräterische Sprache, die einmal von der „friedlichen Nutzung der Kernenergie“ sprach und jetzt in den Erneuerbaren Energien unreife Heranwachsende sieht. Wer in diesem Zusammenhang immer noch von „Subventionierung“ spreche, habe nicht gemerkt, dass es sich um schlichte Finanzierungen handelt. Er fordert, sich endlich von der „geradezu religiösen Verehrung von Märkten zu verabschieden“. weiterlesen…

Bundesregierung: Fracking grundsätzlich erlaubt

Aber „gravierende Beschränkungen“ und „strenge Regulierungen“

„Fracking zur Förderung von Erdgas ist nach der bestehenden Gesetzeslage in Deutschland grundsätzlich zulässig“, schreibt die Bundesregierung in ihrer Antwort (18/7665) auf eine Kleine Anfrage der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen (18/7438). Allerdings enthalte das von der Bundesregierung geplante Gesetzespaket gravierende Beschränkungen für das unkonventionelle Fracking in Schiefer-, Mergel-, Ton- und Kohleflözgestein, aber auch strenge Regulierungen für das konventionelle Fracking. Beim unkonventionellen Fracking sollen zunächst nur „Probebohrungen unter engen Voraussetzungen“ möglich sein. Auf das Fracking-Gesetzespaket werde nicht verzichtet, versichert die Regierung. Solarify dokumentiert Ausschnitte. weiterlesen…

Auf geht’s nach COP21!

„Der Klimawandel bedroht die globale menschliche Entwicklung und internationale Stabilität“, sagt Dirk Messner, Direktor des Deutschen Instituts für Entwicklungspolitik (DIE). Die Verhandler des COP21-Accords schienen das verstanden zu haben. Nachdem aber der Jubel abgeebbt ist, wird im Streit um die Konsequenzen aus dem Pariser Klima-Abkommen deutlich, dass die oft strapazierten „Mühen der Ebene“ umformuliert werden müssten: Das zu durchquerende Terrain ist alles andere als eben. Messner sieht vier Krisenverstärker: Armut, Ungleichheit und Ausgrenzung – die Notwendigkeit, Entwicklung von Ressourcenverbrauch und Emissionen zu entkoppeln – den islamistischen Terror – und die „‚Internationale‘ autoritärer Nationalisten, Xenophoben, Zäunebauer und Vereinfacher“. Gegen sich abschottende Staaten hofft Messner auf die Zivilgesellschaft – also auf uns: „Grenzüberschreitende und globale Netzwerke von zivilgesellschaftlichen Akteuren, Wissenschaftlern, Kulturschaffenden und Städten … bilden den vielschichtigen Humus, aus dem eine globale Kooperationskultur entstehen kann.“ Zivilgesellschaft und Wirtschaft – also wir! – müssen Dekarbonisierung und Divestment weiter treiben (helfen), müssen zumindest die Botschaften verteilen, müssen den Regierenden Beine machen, damit sie nicht nur wie die Kaninchen Machtverlust witternd auf die Schlange starren, die drohend von rechtsaußen herankriecht. Damit sie ohne ängstlich auf den nächsten Wahltermin zu schielen, den Weltklimavertrag von Paris nutzen, um Klimaziele, Erneuerbare Energien und Energie-Effizienz entschlossen zu fördern und weiter zu entwickeln. Damit sie aufhören, aus Sorge vor weglaufenden Wählern und ausbleibenden Parteispenden „noch ein bisschen“ bei den Fossilen zu bleiben – „Klima dann später…!“ Damit sie endlich tun, was sie längst eingesehen – und noch länger versprochen – haben: die Hilfen in der wirtschaftlichen Zusammenarbeit endlich von aktuell kläglichen 0,42 % des Bruttosozialprodukts auf 0,7 % (besser: mehr!) zu erhöhen – egal, ob Ungarn oder Polen mitmachen. Denn wenn wir das nicht schaffen, werden die klimabedingten Migrationsströme die gegenwärtige Flüchtlingswelle bei weitem in den Schatten stellen. Messner schließt seine Kolumne optimistisch: „Europa – wir schaffen das!“ Hoffentlich hat er Recht.
-Gerhard Hofmann- weiterlesen…

Bundesregierung will EU-Klimaziele für 2030 aktualisieren

Deutschland wirbt für Nachbesserung

Die EU-Umweltminister berieten am 04.06.2016 erstmals nach der Pariser Einigung auf ein globales Klimaschutzabkommen im Dezember 2015 über das Follow-Up. Umwelt-Staatssekretär Jochen Flasbarth (am 29.02.2016 offiziell zum Kandidaten für die Nachfolge Achim Steiners als UNEP-Direktor nominiert) warb für eine zügige und ambitionierte Umsetzung der Pariser Ziele, teilte die Deutsche Vertretung in Brüssel mit (Foto: Flasbarth in Pressekonferenz danach – © bruessel-eu.diplo.de).
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