Heizungen prüfen!
Weil die Heizölpreise seit ihrem Jahrestief im Januar 2016 um 60 Prozent gestiegen ist, die staatlichen Zuschüsse für Solarheizungen hoch wie nie sind, schließlich Klima- und Wärmeschutzauflagen verschärft werden, erwartet der Bundesverband Solarwirtschaft (BSW-Solar) 2017 eine starke Nachfrage nach Solarthermie-Anlagen.
Solaranlagen und passende Wärmespeicher optimieren auch bestehende Heizsysteme, so der BSW. Immerhin seien bereits 2,2 Millionen Solarwärmeanlagen in Deutschland installiert. Neben der Warmwasserbereitung und Heizungsunterstützung im Eigenheimbereich werden sie vermehrt auch für Prozesswärme-Anwendungen sowie die Wärmeversorgung ganzer Wohnquartiere eingesetzt. Allein 2016 wurden nach ersten Schätzungen des BSW-Solar etwa 100.000 Solarwärmeanlagen neu installiert.Um die Energiekosten weiterhin so niedrig wie möglich zu halten, sollten Hausbesitzer ihre Heizungsanlagen jetzt auf Herz und Nieren prüfen.
Die angekündigten Kürzungen der Rohölfördermengen der Organisation erdöl-exportierender Länder (OPEC) und der rund ein Dutzend Nicht-OPEC-Länder führen zu steigenden Ölkosten. So lag der Preis für 100 Liter Heizöl im Bundesdurchschnitt zum Jahresende bei ca. 60 Euro und damit etwa 50 Prozent höher als zu Jahresbeginn – Energieexperten halten einen weiteren Anstieg für wahrscheinlich.
„Mit einer Solarwärmeanlage macht man sich unabhängiger von schwankenden Öl- und Gaspreisen“, sagt BSW-Hauptgeschäftsführer Carsten Körnig. „Zudem beschleunigt man die Energiewende und die Abkehr von fossilen Brennstoffen.“ Damit die Solarheizung ihre Stärken voll ausspielen kann und die konventionelle Heizquelle möglichst effizient betrieben wird, muss der zugehörige Wärmespeicher optimal zum Gebäude, dem Wärmebedarf und der Heizungsanlage passen. Dann sorgt er dafür, dass die Solarwärme zum richtigen Zeitpunkt zur Verfügung steht und fossile Wärmequellen im Sommer und in den Übergangsjahreszeiten kaum noch benötigt werden. Das schont die Heizungsanlage und senkt die Energiekosten. Solarwärmeanlagen können mit nahezu jedem anderen Heizsystem kombiniert und auch nachgerüstet werden.
Hintergrund: Um bis zu 30 Prozent lässt sich die jährliche Heizkostenrechnung mit Solarthermie senken, in Niedrigenergiehäusern gar bis zu 40 Prozent. Trotz der geringeren Sonneneinstrahlung kann die Solarthermie selbst im Winter einen Großteil des Warmwasserbedarfs bestreiten und das zentrale Heizsystem entlasten. Besonderer Clou dabei: Für die Nachrüstung einer „sonnigen Heizung“ ist es vollkommen egal, welche andere Wärmequelle vorhanden ist. Die Anlagen lassen sich mit allen anderen Technologien kombinieren, vom Ölkessel über Gasthermen oder Pelletheizung bis hin zur Wärmepumpe. Und gerade jetzt ist der ideale Zeitpunkt, um die Installation einer Solarthermie-Anlage mit ausreichend Vorlauf zu planen und mit dem Frühlingserwachen vom vollen Energiesparpotenzial zu profitieren.
Heizen mit der Sonne macht ein gutes Stück unabhängig von zugekaufter Energie. Ungeachtet des Baustandards kann man 60 Prozent des Warmwasserbedarfs solar decken, bis zu 30 Prozent der Heizkosten lassen sich im Jahresverlauf sparen. Doch nicht nur die Wirtschaftlichkeit im Betrieb macht die Anschaffung attraktiv: Fördermittel sorgen dafür, dass man sicher sein kann, dass sich die Anschaffung rechnet. Das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) etwa unterstützt die Anschaffung dieser Technologie zur Heizungsunterstützung bzw. der Kombination aus Warmwasserbereitung und Heizungsunterstützung bei Bestandsbauten größenabhängig mit 2.000 bis 5.600 Euro.
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