Auf dem Weg zur globalen Wissensgesellschaft
Wirtschafts- und Wissenschaftsräume wachsen immer weiter zusammen, und die Welt ist auf dem Weg zu einer globalen Wissensgesellschaft. Die Digitalisierung beschleunigt diesen Trend rasant. So hat sich die Zahl der vom BMBF geförderten Forschungsvorhaben mit internationaler Beteiligung von 2009 bis 2015 mehr als verdoppelt. Gerade innerhalb des Europäischen Forschungsraums ist die Zusammenarbeit in Bildung, Wissenschaft und Forschung stark. Derzeit hält Europa einen Anteil von fast 25 Prozent an der weltweiten Wissensproduktion, und auch in Zukunft wird Europas wirtschaftlicher Erfolg von seiner Leistung in Forschung und Innovation geprägt werden.
Wanka: „Wir setzen darauf, dass gerade internationale Aufgeschlossenheit und Kooperation Deutschland als Forschungs- und Innovationsstandort stärken. Wir leben in einer vernetzen Welt, die Digitalisierung beschleunigt diese Entwicklungen rasant. Die globale Wissensgesellschaft, die dadurch entsteht, birgt enormes Potenzial – wenn man sie richtig nutzt. Hierfür schaffen wir die Voraussetzungen“.
Globale Innovations- und Produktionsprozesse umfassen zunehmend mehr Länder und Wirtschaftsbereiche. Gegenwärtig findet etwa ein Viertel der Wertschöpfung der aus Deutschland exportierten Güter durch Vorleistungen im Ausland statt. Dieser Trend wird sich in den kommenden Jahren weiter festigen. Mit ihrer Strategie zur Internationalisierung von Bildung, Wissenschaft und Forschung möchte die Bundesregierung diesen Weg aktiv gestalten. Mehr Synergien, mehr Kohärenz, mehr Brücken bauen – so lauten ihre zentralen Ziele, um die Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands zu sichern und nachhaltige Lösungen für die großen, globalen Themen zu finden.
Das BMBF wird beispielsweise die Zusammenarbeit mit Schwellen- und Entwicklungsländern allein in diesem Jahr mit rund 41 Millionen Euro für den Aufbau nachhaltiger Forschungs- und Bildungskapazitäten in Subsahara-Afrika fördern. Zudem werden ab Mitte 2017 fünf Millionen Euro jährlich in die internationale Berufsbildungskooperation mit Industrie- und Schwellenländern durch öffentlich-private Partnerschaften fließen. Auch werden forschungsintensive kleine und mittlere Unternehmen bei internationalen Kooperationen unterstützt.
Vernetzung weltweit
Europa verändert sich, die Welt wächst zusammen. Globale und regionale Innovationszentren verschieben sich nach Zentralasien, Lateinamerika und Afrika. Internationale Megatrends wie die fortschreitende Digitalisierung oder nachhaltiges Wirtschaften werden die zukünftigen Agenden aller Akteure in Bildung, Forschung und Innovation prägen. Deutschland stellt sich diesem permanenten Wandel, indem es national und international mitgestaltet, Bewährtes weiterentwickelt und neue Antworten auf die Fragen von heute und morgen sucht. Zu diesem Zweck wird die enge bilaterale Kooperation in Wissenschaft und Bildung mit Industriestaaten und aufstrebenden Wissenschaftsnationen über den EU-Rahmen hinaus weiter ausgebaut. Intensive Beziehungen bestehen vor allem mit den westlichen Industrieländern.
Aufgrund der Qualität und Breite der jeweiligen Bildungs- und Forschungslandschaften ist die Zusammenarbeit außerordentlich vielfältig. Sie wird getragen von breitem Engagement der Hochschulen, Forschungsorganisationen und Unternehmen. Diese traditionell starken und etablierten Beziehungen werden zunehmend durch Kooperationen mit anderen regionalen Räumen ergänzt, die ein besonderes Potenzial für eine Zusammenarbeit mit Deutschland besitzen. Dazu gehört vor allem der asiatisch-pazifische Raum, der aktuell die wirtschaftlich und wissenschaftlich dynamischste Region der Welt ist. Dort will das Bundesforschungsministerium die Präsenz deutscher Forschung und die Zusammenarbeit weiter verstärken.
Die etablierte Forschungszusammenarbeit mit Russland, der Ukraine und Staaten der Östlichen Partnerschaft wird auch zukünftig eng fortgeführt. Daneben trägt das Bundesministerium für Bildung und Forschung der erhöhten politischen und wissenschaftlichen Bedeutung der zentralasiatischen Staaten Rechnung, indem die Kooperation mit diesen Ländern intensiviert wird. Weitere Schwerpunkte der internationalen Forschungszusammenarbeit sind die Afrika-Strategie des Bundesministeriums für Bildung und Forschung, bilaterale Forschungsmaßnahmen im Mittelmeerraum, sowie die Partnerschaft mit lateinamerikanischen Ländern. Darüber hinaus engagiert sich Deutschland in internationalen Organisationen wie der OECD, der Unesco und den Vereinten Nationen. Ziel ist es, durch die einzelnen Aktivitäten dieser Organisationen einen Mehrwert für die Ziele und internationalen Prioritäten des Bundesforschungsministeriums zu erreichen.
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