Drastische Veränderungen
„Schon jetzt bringt die Blockchaintechnik faszinierende Projekte wie das der aktuellen Schul-Direktunterstützung im Kauf von Strom durch Bankymoon aus Südafrika zutage. Haben Sie nicht Lust, mit minimalen Transfergebühren direkt den ‚Prepaid‘-Smart-Meter-Stromzähler einer realen und direkt zu erreichenden Schule in Südafrika zu finanzieren? Dann gehen Sie doch einmal auf diese Website. Der Vortrag via Videokonferenz von Lorien Gamaroff von Bankymoon war jedenfalls extrem inspirierend und zeigte, wie weit bereits Anwendungen der neuen Technik sind.
Das Projekt der neuen und Physik bzw. Handel vor Ort zusammenführenden Grünstrom-Jetons wurde durch den Stadtwerke Energie Verbund präsentiert. Es ist seit Oktober 2016 auf Basis der ‚One Man Show‘ Torsten Zoerner aktiv (siehe: solarify.eu/erstmals-blockchain-eingesetzt), und obwohl auch erst am Beginn und mit wenig Manpower gemacht, doch ein echter Wegweiser. Torsten Zoerner hat mit dem Projekt ‚Strom-DAO‘ einmal mehr vielen Firmen der ‚alten‘ und ’neuen‘ Energiewelt vorgeführt: Die Idee der Energiegenossenschaft, in der ‚volldigital‘ und transparent auf der öffentlichen Ethereum-Blockchain abgerechnet wird, kann funktionieren (mehr).
Mit den richtigen Tools kann in der Digitalisierung jeder kluge Kopf schnell Räume erobern, die ganze Konzerne aufgrund von Denkblockaden oder gar Denkverboten für ihre klugen Köpfe nicht schaffen. Dies versteht man aber nur, wenn man Digitalisierung eben nicht nur als Buzzword mit hohem Fehlerpotenzial versteht.
Ansehen sollte man sich daher auch Sebnem Rusitschka, freeel.io. Hier ist nicht nur das aktuelle Projekt Adapteve (Nahstromabrechnung auf der Blockchain) sehenswert (mehr). Wie auch immer man zu Smart Metern steht, die anderen Arbeiten von Sebnem Rusitschka sollte man nicht ignorieren.
Es ist keine neue Erkenntnis, dass die Regeln des ‚Unbundling‘ für einen Prosumer oder eine z. B. dörfliche Energiegenossenschaft nicht gelten können. Nicht neu ist auch, dass man diese Regeln daher ändern muss – inklusive der Notwendigkeit, an die Grenze von Regelbrüchen zu gehen oder diese auch schlicht zu provozieren. Die Hilflosigkeit der ‚Reguliererei‘ ist gerade angesichts der Blockchaintechnik überwältigend. Wer will die Bitcoins noch stoppen? Sie laufen auf über 6.000 weltweit dezentral verteilten Rechnern. Jeder davon hat alle Buchungen und kann mit anderen Buchungen weitermachen. Man kann sich nahezu komplett verschlüsselt im System bewegen und somit Spinner wie Donald Trump jederzeit unterlaufen: Jeder Mexikaner in den USA sollte – so eine Steuer auf Auslandsüberweisungen eingeführt wird – eben verschlüsselt sein Geld in Bitcoin überweisen. Das ist nicht nur billiger, sondern eben auch schneller und ja: illegal in dieser Welt. Dies gilt jedoch nicht im Cyberspace, der von Internationalisten betrieben wird und im Grund immer schneller sein kann als die staatlichen Regeln mit doch sehr seltsamen Vorstellungen von Gut und Böse, wie man bei Trump sieht.
So standen einige Thesen oder Lehren aus dem Scheitern des TheDAO-Projekts am Ende des Tages im Raum. Diese werden diverse Mantren zur Blockchain erschüttern bzw. aus meiner Sicht richtigerweise die nötigen Weiterentwicklungen und Entscheidungen für breiter nutzbare Systeme bringen:
- Wie bei jeder Software muss man die ‚unbekannten Unbekannten‘ berücksichtigen
- Code (Programmierung) kann nicht absolut sein, sondern immer nur ein aktueller Status
- Smart Contracts sind weder Contract noch Smart, aber sehr hilfreich
- In der Blockchain werden vermutlich Kontrollinstanzen/ Autoritäten oberhalb des 51% Konsens nötig werden, denn auch auf der Blockchain gibt es massive Asymmetrien im Know How
- das Postulat der Unveränderlichkeit verbunden mit der Frage nach Zensur der Blockchain müssen auf den Prüfstand bzw. beim Aufsetzen von Verträgen und Vereinbarungen zur Nutzung einer Blockchaintechnik berücksichtigt werden – und die Folge des vorher genannten:
- Wie dezentral ist dezentral?“
Folgt: „Jetzt geht es richtig in die digitale Welt/ den Cyberspace“