Europäische PV-Bilanz negativ

Globale PV-Nachfrage wuchs 2016 um fast 50 %; Rückgang um 20 % in Europa

Die globale Solarstrom-Nachfrage wuchs 2016 um fast die Hälfte, während sie in Europa um ein Fünftel abnahm. Asien und Amerika übernehmen schnell die preiswerte und saubere Solarenergie, die Europäische Union schließlich muss ihre politischen Rahmenbedingungen anpassen, um auf die nächste solare Wachstumswelle vorbereitet zu sein – meldet der europäische Solar-Verband SolarPower Europe (früher Epia).

PV auf Bio bei Wittenburg-Hagenow, Meck-Pomm - Foto © Gerhard Hofmann, Agentur Zukunft für Solarify

PV auf Bio bei Wittenburg-Hagenow, Meckenburg Vorpommern – Foto © Gerhard Hofmann, Agentur Zukunft für Solarify

Europa installierte 2016 rund 6,9 GW PV-Systeme – ein Rückgang um 20% gegenüber den im Jahr 2015 ans Netz gegangenen 8,6 GW. Der weltweite netzgekoppelte PV-Markt wuchs im gleichen Zeitraum um rund 49% auf ca. 76,1 GW im Jahr 2016 von 51,2 GW 2015 an.

„Der einstige Photovoltaik-Spitzenmarkt Europa ist in Gefahr, von asiatischen Märkten wie China in den Schatten gestellt zu werden, sowohl bei der Solarstrom-Produktion als auch beim Zubau“, sagt Michael Schmela von SolarPower Europe: „Sogar die USA mit einer viel kleineren Bevölkerung als die 28 EU-Mitgliedsstaaten zusammen haben 2016 doppelt so viel solare Kapazitäten zugebaut.“

Der weltgrößte PV-Markt war 2016 China, das offiziell 34,2 GW zubaute, über 125% mehr als 2015. Es folgten die USA mit einem geschätzten Solarzubau von 14 GW von 7,3 GW im Vorjahr. Japan lag auf Platz drei und erreichte rund 8,6 GW, vor Indien mit 4,5 GW.

James Watson, CEO bei SolarPower Europe, erklärte: „Das Jahr 2016 wird als das Jahr in Erinnerung bleiben, in dem die ersten Solar-Kaufverträge auf einem Preis-Niveau unterzeichnet wurden, das die Solarenergie in vielen Regionen der Welt zur kostengünstigsten Energie macht. Weil sauberer Solarstrom billiger als die unflexiblen Erzeugungstechnologien in weiten Teilen Europas ist, erhebt sich heute die Notwendigkeit, den nächsten Solar-Investitionszyklus zu starten, damit wir die Entkarbonisierung des europäischen Stromsektors betreiben können Sehr konkrete und handlungsfähige Hebel, obwohl es noch Raum für Verbesserungen gibt. “

Das erfordere die richtigen politischen Rahmenbedingungen. „Das Erneuerbare-Energie-Paket, das kürzlich von der EU-Kommission vorgestellt wurde, beinhaltet sehr konkrete Wachstumshebel, auch wenn es immer noch Verbesserungsspielraum nach oben gibt.“

Erhöhung des EE-Ausbauziels auf mindestens 35 % bis 2030

„Nachdem Europa so viele Regionen der Welt inspiriert hat, muss der Kontinent wieder zu seiner eigenen Inspiration zurückfinden und als Treiber der Energiewende agieren“, sagt Alexandre Roesch, Politik-Vorstand von SolarPower Europe. Er denkt z. B. an eine Erhöhung des EE-Ausbauziels auf mindestens 35 % bis 2030. SolarPower Europe weist darauf hin, dass die Photovoltaik-Marktdaten erste Schätzungen auf Grundlage offizieller Zahlen darstellten.

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