Bildung und Wissenschaft international ausrichten

Leitmotiv: „Internationale Kooperation: vernetzt und innovativ“

„Das Bildungs-, Wissenschafts- und Innovationssystem Deutschlands muss international ausgerichtet sein, um im weltweiten Wettbewerb zu bestehen und damit wir unserer Verantwortung gerecht werden, zur Lösung globaler Herausforderungen beizutragen.“ Das schreibt die Bundesregierung einer  – so der parlamentseigene Pressedienst heute im bundestag– in ihrer Unterrichtung Strategie der Bundesregierung zur Internationalisierung von Bildung, Wissenschaft und Forschung – 18/11100 an den Bundestagsausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung.

Vor dem Hintergrund zunehmender Digitalisierung, wachsender Komplexität und notwendiger Nachhaltigkeit würden mit der Internationalisierungsstrategie die Voraussetzungen dafür geschaffen und Deutschland übernehme so die Verantwortung für die Sicherung von Lebensqualität, Gesundheit und Wohlstand im Zeitalter der Globalisierung. Dafür will die Bundesregierung die Potenziale der internationalen Zusammenarbeit in Bildung, Wissenschaft und Forschung nutzen.

„Internationale Kooperation: vernetzt und innovativ“ sei das Leitmotiv dieser Strategie. Konkret bedeute das, dass die internationale Zusammenarbeit effektiv, effizient und fokussiert auf das Erreichen strategischer Ziele ausgerichtet werde. Dabei würden Synergien zwischen den verschiedenen Aktivitäten der beteiligten Akteure aus Wissenschaft, Wirtschaft und Politik genutzt, um größtmögliche Wirkung zu erreichen.

Die Ziele im Einzelnen
(wörtlich aus der Unterrichtung)

Exzellenz durch weltweite Kooperation stärken

Wissenschaftliche Exzellenz lebt vom Austausch und vom Wettbewerb der weltweit Besten. Die Bundesregierung wird daher Maßnahmen ergreifen, um Deutschlands Position als international attraktiver Studien- und Forschungsstandort weiter zu festigen. Gleichzeitig wird sie Barrieren für die internationale Mobilität deutscher Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler weiter abbauen. Europa bleibt bei alldem ein wichtiger Bezugspunkt. Die Bundesregierung wird die Vertiefung des Europäischen Forschungsraums (EFR) weiter aktiv vorantreiben.

Deutschlands Innovationskraft international entfalten

Für Deutschland ist es als Hightech-Standort wichtig, in weltweite Wissensflüsse und Wertschöpfungsketten integriert zu sein. Eine gelungene internationale Vernetzung bedeutet einen unmittelbaren Wettbewerbsvorteil. Die Bundesregierung wird diese Vernetzung weiter fördern und insbesondere auch kleinere und mittlere Unter- nehmen (KMU) bei internationalen Innovationskooperationen unterstützen. Gleichzeitig wird sie darauf hinwirken, zentrale Rahmenbedingungen der Kooperation – etwa zum Umgang mit geistigem Eigentum – bestmöglich auszugestalten.

Bildung und Qualifizierung internationaler ausbauen

Deutschland hat ein vitales Interesse an der internationalen Kooperation im Bereich der beruflichen Bildung. Adäquat ausgebildete Fachkräfte leisten einen Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung in Partnerländern. Sie sind zugleich eine wichtige Voraussetzung für das Engagement deutscher Unternehmen in den Zielländern. Die Bundesregierung wird Maßnahmen ergreifen, um die Berufsbildungskooperationen mit Industrie- und Schwellenländern auszubauen, die Mobilität von Auszubildenden zu steigern und die Anerkennung von Qualifikationen, die ausländische Fachkräfte im Ausland erworben haben, weiter zu erleichtern. Die Bekämpfung der Jugendarbeitslosigkeit in Europa bleibt ein wichtiges Ziel.

Die globale Wissensgesellschaft gemeinsam mit Schwellen- und Entwicklungsländern gestalten

Viele Schwellen- und Entwicklungsländer werden als aufstrebende Wissenschaftsnationen zu zunehmend relevanten Partnern bei der gemeinsamen Gestaltung einer globalen Wissensgesellschaft. Die Bundesregierung wird bestehende Kooperationen mit Schwellen- und Entwicklungsländern aus- und neue Partnerschaften aufbauen. Die Digitalisierung bietet hierbei wichtige Chancen, um einen größeren Zugang zu Wissen zu ermöglichen. Gemeinsam mit unseren Partnern wollen wir gute Praktiken der wissenschaftlichen Arbeit verbreiten und zur Umsetzung weltweit einheitlicher Richtlinien und Standards beitragen.

Gemeinsam globale Herausforderungen bewältigen

Globale Herausforderungen wie Klimawandel, Gesundheit und Ernährungssicherheit machen nicht an Ländergrenzen halt. Ihre Bewältigung kann nur im Rahmen länderübergreifender Anstrengungen auf europäischer und internationaler Ebene erfolgreich angegangen werden. Bildung und Forschung schaffen dabei das notwendige Wissen für eine evidenzbasierte Politik. Die Bundesregierung wird ihre Anstrengungen intensivieren, damit Barrieren für eine wirksame Forschung zu globalen Herausforderungen überwunden und die relevanten Akteure auf europäischer und internationaler Ebene besser miteinander vernetzt werden. Die Bundesregierung wird dabei auch einen Fokus auf neue Querschnittsmaßnahmen im Bereich Außenwissenschaftspolitik und internationale Vernetzung setzen. Durch die Ausbildung künftiger Eliten in Partnerländern werden tragfähige Beziehungen aufgebaut und Interesse am wissenschaftlichen Wirken in Deutschland gefördert. In den meisten Ländern gibt es heute Alumni, die das Ansehen Deutschlands in der Welt mitbestimmen. Über den wissenschaftlichen Austausch gelingt es zudem, im vorpolitischen Raum zu wirken und Gesprächskanäle auch in angespannten politischen Situationen offen zu halten. Ebenso ermöglicht Außenwissenschaftspolitik, in Krisenzeiten und Konfliktregionen wissenschaftliche und akademische Perspektiven zu schaffen.

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