Studie zeigt den Weg zur Dekarbonisierung: Ausstieg aus Öl, hocheffiziente Technologien und Einstieg in regeneratives Gas
Bis 2050 sollen die in der Bundesrepublik verursachten CO2-Emissionen um mindestens 80 Prozent reduziert werden. Der Wärmemarkt ist dabei ein Vorreiter. Bis 2015 wurden bereits rund 30 Prozent CO2 im Vergleich zum Referenzjahr 1990 eingespart.
Die Studie „Wärmemarkt 2050“, die Zukunft ERDGAS am 13.02.2017 im Rahmen der E-world vorstellte, untersucht, wie sich der Wärmemarkt der Zukunft entwickeln muss, um die politisch anvisierten 80 Prozent CO2-Reduktion zu erreichen.
Im Fokus stehe dabei die Bezahlbarkeit aller Maßnahmen, heißt es in der Pressemitteilung. Die Ergebnisse der Studie: Ein großer Hebel zum Erreichen des ehrgeizigen CO2-Reduktionsziels liegt im steigenden Einsatz regenerativer Gase.
Durch die Steigerung des Anteils auf 35 Prozent bis zum Jahr 2050 seien 80 Prozent weniger CO2-Emissionen im Gebäudesektor möglich. Das CO2-intensive Heizöl werde im Wärmemarkt der Zukunft keine Rolle mehr spielen.
„Wie in der Studie deutlich wird, werden hocheffiziente gasbasierte Heizungen auch im Jahr 2050 einen Marktanteil von 55 Prozent haben. Das zeigt, dass ERDGAS als bezahlbarer und klimaschonender Energieträger langfristig eine wesentliche Rolle im Energiemix einnehmen wird“, kommentiert Dr. Timm Kehler, Vorstand von Zukunft ERDGAS, die Ergebnisse.
Eine Schlüsselrolle zum Erreichen des 80-Prozent-Ziels spielten dabei die Einführung von hocheffizienten Gastechnologien wie der Brennstoffzelle sowie die Option der Beimischung von regenerativem ERDGAS. So könne der Anteil von synthetischem Gas aus dem Power-to-Gas-Verfahren im Jahr 2050 30 Prozent sowie der Anteil von Biomethan 5 Prozent betragen, so Kehler weiter. Die Beimischung könne 16 Millionen Tonnen CO2 einsparen. Insgesamt werde der Energieverbrauch durch Effizienzmaßnahmen maßgeblich sinken.
„Innovative Erdgastechnologien, wie etwa die Brennstoffzelle oder das Power-to-Gas-Verfahren, machen ERDGAS schon heute fit für den Wärmemarkt der Zukunft“, erklärt Kehler. Zusätzlich zur Senkung der CO2-Emissionen sei es wichtig, dass die erforderlichen Sanierungsmaßnahmen bezahlbar blieben.
„Essentiell dabei wird sein, dass die Politik Anreize für die Hausbesitzer schafft, den Heizungsbestand zu modernisieren. Und zwar nicht – wie aktuell – in Richtung teurer Zwangselektrifizierung in Zeiten stetig steigender Strompreise. Denn die Bevölkerung akzeptiert die Energiewende nur, wenn sie bezahlbar bleibt und Klimaschutz bringt. Das geht mit Erdgaslösungen“, so Kehler weiter.
Die Studie beschäftigt sich mit einem zentralen Anwendungsbereich für ERDGAS, dem Wärmemarkt: Bereits heute heizt jeder zweite deutsche Haushalt mit dem klimaschonenden Energieträger. Die umfangreiche Untersuchung beleuchtet 1.986 individuelle Sanierungsfahrpläne, denen nahezu 1.000 Ausgangssituationen sowie 43 Gebäudetypen als empirische Basis zugrunde liegen. Neben der Prämisse der Bezahlbarkeit, simuliert die Studie die jahresgenaue Bestandsentwicklung an Wohngebäuden.
Die jüngsten Entwicklungen im Wärmemarkt, aber auch im Strom- und Verkehrssektor sind Gegenstand des ebenfalls am 13.02.2017 veröffentlichten Jahresberichts 2016 der Initiative Zukunft ERDGAS.
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