2016 erneut Klimarekordjahr

Menschliche Verursachung immer evidenter

„Weltweit gemittelte Meeresoberflächentemperaturen waren ebenfalls die wärmsten seit Aufzeichnungsbeginn, der weltweite Meeresspiegelanstieg setzte sich weiter fort, und die arktische Meereis-Ausdehnung blieb für den Großteil des Jahres weit unter dem Durchschnitt“, sagte er. „Mit ständig neue Rekorde brechenden Kohlendioxidgehalten in der Atmosphäre ist der Einfluss menschlicher Aktivitäten auf das Klimasystem immer deutlicher geworden“, so Taalas.

Die erhöhte Leistungsfähigkeit von Computerprogrammen und Verfügbarkeit von Langzeit-Klimadaten hätten es heute möglich gemacht, durch Zuschreibungsstudien eindeutige Verbindungen zwischen dem vom Menschen verursachten Klimawandel und vielen Fällen starker extremer Ereignisse, besonders Hitzewellen, zu zeigen, sagte er.

Jedes der 16 Jahre seit 2001 lag mindestens 0,4° C über dem langfristigen Durchschnitt für den von der WMO als Referenz für die Überwachung des Klimawandels verwendeten Zeitraum von 1961-1990. Die globalen Temperaturen entsprechen weiterhin einer Erwärmung von 0,1° C bis 0,2° C pro Jahrzehnt nach dem WMO-Bericht.

El Niño noch obendrauf – so wenig Meereis wie nie

Das starke El Niño-Ereignis von 2015/2016 hat die Erwärmung 2016 über die vom langfristigen Klimawandel durch Treibhausgasemissionen verursachten Temperaturen hinaus verstärkt. Starke El Niño-Jahre, wie 1973, 1983 und 1998, sind typischerweise 0,1° C bis 0,2° C wärmer als das jeweilige Hintergrundniveaus – die Temperaturen von 2016 stimmen damit überein. Der globale Meeresspiegel stieg während des El Niño sehr stark an, wobei die frühen 2016er Werte neue Rekordhöhen erreichten. Die weltweite Meereis-Ausdehnung sank um mehr als 4 Millionen Quadratkilometer unter den Durchschnitt im November, eine beispiellose Anomalie für diesen Monat.

Korallensterben

Die sehr warmen Ozeantemperaturen trugen zu auffallenden Korallenbleichen bei und aus vielen tropischen Gewässern wurde Absterben gemeldet, mit bedeutenden Auswirkungen auf marine Lebensmittelketten, Ökosysteme und Fischereien.

Der CO2-Gehalt in der Atmosphäre hat schon 2015 den symbolischen Bezugspunkt von 400 ppm erreicht – dem letzten Jahr, für das der WMO globale Zahlen zur Verfügung stehen – und wird wegen der dauerhaften Natur von CO2 für viele Generationen nicht mehr unter diesen Wert fallen.

Unter den bemerkenswerten Extrem-Ereignissen im Jahr 2016 sind schwere Dürren, welche die Sicherheit der Nahrungsmittelversorgung für Millionen Menschen in Süd- und Ostafrika und Mittelamerika in Gefahr brachten. Hurrikan Matthew verursachte weit verbreitetes Leiden in Haiti als er als erster Sturm der Kategorie 4 seit 1964 auf die Küste traf und erhebliche wirtschaftliche Verluste in den Vereinigten Staaten von Amerika, verursachte, während das östliche und südliche Asien schwere Regenfälle und Überschwemmungen trafen.

WMO hat seit mehr als 20 Jahren jährliche Klimaberichte vorgelegt und sie den COPs des  FCCC unterbreitet. Die Jahresabschlüsse ergänzen die alle sechs bis sieben Jahre erstellten Beurteilungsberichte des IPCC.

Folgt: Extreme setzen sich 2017 fort