Bundestag beschließt Endlagersuch-Gesetz

Linke lehnt ab: Gorleben immer noch drin

Die Linke lehnte das Gesetz unter anderem deshalb ab, weil Gorleben noch im Gespräch bleibt. Der Linken-Abgeordnete Hubertus Zdebel sprach von etlichen Mängeln. Er forderte, einen Schlussstrich unter Gorleben als Standort für radioaktiven Müll zu ziehen. Auch die Aussagen zu etwaigem Export von Atommüll aus dem Atomkraftwerk Jülich in die USA hält Zdebel für unzureichend und „kryptisch“.

Das Standortauswahlgesetz ist – trotz aller Kritik, wie ARD-Umweltexperte Döschner feststellt – ein wichtiger Schritt zur Lösung dieses gewaltigen Problems. „Ergebnisoffen, transparent und demokratisch“ solle die Endlagersuche in den nächsten Jahren sein. Und damit sie gelinge, solle die Endlagersuche endlich aus den Hinterzimmern heraus auf die Marktplätze.

Der baden-württembergische Ministerpräsident Winfried Kretschmann bezeichnete die Endlager-Suche als „epochale Aufgabe“. Es gehe um das „schwierigste Infrastrukturprojekt in der Geschichte Deutschlands“: „Der Suchprozess wird von uns allen noch sehr viel Mut, Disziplin und Verantwortungsbewusstsein fordern“, sagte Kretschmann. Er appellierte an alle Beteiligten, sich an die Vorgaben des Verfahrens zu halten. Entscheidend sei die Geologie und nicht die politische Geografie.
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Unlösbar

Solarify meint (allmählich gebetsmühlen-artig): Ein sicheres Endlager kann es es aus rein logischen Gründen nicht geben. Wir erleben vielmehr die Wiederaufnahme des alten Märchens „Des Kaisers neue (diesmal nukleare) Kleider“ mit der kleinen Variante, dass die Schneider, also die Atom-Politiker und -Konzerne uns allen Ernstes weismachen wollen, sie glaubten daran, dass mit einer vergleichsweise bescheidenen Summe das Atom-Lagerungsproblem gelöst werden kann – und zwar für eine Million Jahre.
Der Göttinger Geobiologe Joachim Reitner (siehe: solarify.eu/atommuell-neue-und-alte-zweifel-an-tiefenlager) belegte  anhand des Tunnels von Äspö (Schweden), dass eine sichere Endlagerung von Atommüll ein Ding der Unmöglichkeit ist – einfach deshalb, weil die menschliche Geschichte außerstande sei, einen Zeitraum von 100.000 Jahren zu überschauen (geschweige denn eine Million) – nicht in die Vergangenheit und noch weniger in die Zukunft. Keine Gesteinsformation auf der Erde habe sich 100.000 Jahre lang nicht bewegt. Das erkläre, warum die Wissenschaft noch keine sichere Lösung für eine dauerhafte Lagerung von radioaktivem Müll habe.
In die gleiche Kerbe hieb der Schweizer Atommüll-Experte Marcos Buser in seiner Studie im Auftrag von Greenpeace. Buser kam zu dem Schluss, dass alle bisherigen Versuche den Anforderungen nach dauerhafter Sicherheit nicht genügten. Warum sprechen Politiker nach wie vor von „End“-Lagerung? Es darf gerätselt werden, wie fest sie daran glauben.]

->Quellen: