Künstliche Nordseeinsel

Vorteile der künstlichen Insel

Ein Windenergie-Verteilkreuz in einem Nordsee-Bereich wie etwa der Doggerbank hat laut einer Medienmitteilung der drei Vertragspartner zahlreiche Vorteile:

  • „In seichtem Wasser gelegen mit optimalen Windbedingungen für Offshore-Windparks.
  • Das Projekt hat das Potenzial, Windenergie in großer Menge zu erzeugen: Insgesamt könnten 70.000 bis 100.000 Megawatt an eine oder mehrere Windenergie-Verteilkreuz-Inseln angebunden werden.
  • Große Windparks auf hoher See werden mit einer nahegelegenen Verteilkreuz-Insel verbunden. Das ermöglicht kurze Kabelwege von den Windparks bis zu den Konvertern auf der künstlichen Insel, wo die Konverter einfacher auf Land als auf Plattformen errichtet werden können. Die Energieerzeugung wird von hoher See quasi „näher an die Küste“ (Insel) herangeholt. Somit reduzierbare Größen-ordnungen der Infrastruktur werden die Kosten senken.
  • Von den Inseln aus kann die erzeugte Windenergie über Gleichstromleitungen an die Nordseeländer, wie z.B. die Niederlande, Dänemark, Deutschland, Großbritannien, Norwegen und Belgien verteilt und übertragen werden.
  • Die Übertragungsleitungen werden gleichzeitig als Interkonnektoren zwischen den Energiemärkten der genannten Länder fungieren. Neben der Übertragung von Strom aus Windenergie an die angeschlossenen Länder ermöglichen diese „Windkonnektoren“ den Ländern den Handel mit Strom.“

TenneT und Energinet (sowie andere Parteien, die sich beteiligen möchten) werden in den nächsten Jahren zunächst die Einzelheiten und Möglichkeiten für eine oder mehrere Windenergie-Verteilkreuz-Inseln prüfen. In diesem Zusammenhang sollen ebenfalls mögliche Auswirkungen auf die Pflanzen- und Tierwelt untersucht werden. TenneT und Energinet wollen dabei besonderen Wert auf engen Kontakt mit Umwelt- und Naturschutzorganisationen legen.

Die geplante Insel  soll sechs Quadratkilometer groß und rund werden. Vorgesehen sind ein eigener Hafen, ein Flugplatz und Unterkünfte für bis zu 2000 Mitarbeiter. Um die Insel herum soll dann ein Offshore-Windpark entstehen, wie ihn die Welt noch nicht gesehen hat: Mit 90 bis 100 Gigawatt hätte Neu-Doggerland so viel Kraftwerkskapazität wie Großbritannien.

„Billig wird Neu-Doggerland aber nicht“, schreibt Christian Mihatsch in der Badischen Zeitung. „Der Bau der Insel allein koste 1,5 Milliarden Euro, schätzt Tennet. Dazu kommen die Bauten, der Flugplatz, die Umspannwerke. Dafür fallen die Kosten für Offshore-Wind. Vergangenes Jahr folgte ein Niedrigpreisrekord auf den nächsten. Im Juli gewann der dänische Stromkonzern Dong eine Auktion für Offshore-Wind mit einem Preis von 72,50 Euro pro Megawattstunde (MWh). Im September bot der schwedische Stromkonzern Vattenfall 60 Euro pro MWh, nur um sich zwei Monate später erneut zu unterbieten. Dann bekam Vattenfall den Zuschlag für den Bau des dänischen Kriegers-Flak-Windparks für 49,90 Euro pro MWh. Damit sei Offshore-Wind konkurrenzfähig mit Kohlekraftwerken, sagt Henrik Poulsen, der Chef von Dong: ‚Wenn man ausreichend Platz hat und die richtige Windgeschwindigkeit, dann kann man Offshore-Wind mindestens zum gleichen Preis bauen, wie ein neues Kohlekraftwerk.‘ Diese Bedingungen erfüllt Doggerland. Platz ist da, Wind auch. Jetzt fehlt nur noch die Insel.“

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