Industrie: Große Zustimmung zur Energiewende
Die deutsche Industrie unterstützt mit großer Mehrheit die Energiewende in Deutschland. Rund drei Viertel der Industrieunternehmen (74 Prozent) sind der Meinung, dass die Entscheidung der Bundesregierung richtig ist, die Energieversorgung bis 2050 vollkommen auf erneuerbare Energien umzustellen. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Befragung von 506 Unternehmen im Auftrag des Digitalverbands Bitkom, das am 25.04.2017 von Bitkom veröffentlicht wurde.
Grund dafür sei – laut Bitkom – die Erwartung von konkreten Vorteilen für die deutsche Wirtschaft. So sagen drei von vier Industrieunternehmen (75 Prozent), dass deutsche Unternehmen durch die Energiewende ihre Position als Leitanbieter im Bereich erneuerbare Energien stärken. Und mehr als jedes zweite Industrieunternehmen (54 Prozent) geht davon aus, dass die Energiewende eine Investition in die Zukunft ist und zu mehr Wohlstand in Deutschland führen wird.
„Die dezentrale und ökologische Energieproduktion braucht Zukunftstechnologien, die die deutsche Wirtschaft entwickeln und liefern kann“, sagt Bitkom-Energieexperte Robert Spanheimer. „Die ökologische Energiewende muss als digitale Energiewende gestaltet werden. Nur mit digitalisierten und damit intelligenten Netzen lässt sich eine stabile, sichere und kostengünstige Energieversorgung durch Wind und Sonne garantieren.“
Mit Blick auf die Digitalisierung der Energiewirtschaft sei die deutsche Industrie sehr zuversichtlich gestimmt. 6 von 10 Unternehmen seien der Meinung, dass Deutschland durch die Digitalisierung der Energiebranche eine Führungsrolle auf diesem Technologie-Markt übernehmen werde.
Allerdings dürfte sich der Markt für die etablierten Energieversorger deutlich verändern. So gehe jedes zweite Industrieunternehmen davon aus, dass branchenfremde Digitalunternehmen künftig etablierten Versorgern Konkurrenz machen werden. Und jedes dritte Unternehmen erwarte, dass sie verstärkt selbst Strom produzieren werden.
„Die Energiebranche wird sich durch die Digitalisierung grundlegend verändern“, so Spanheimer. „Die Digitalisierung bietet auch völlig neuen Playern wie innovativen, technologiegetriebenen Start-ups und Dienstleistern die Chance, auf dem Strommarkt aktiv zu werden.“ So würden zum Beispiel künftig sogenannte Aggregatoren als Dienstleister die Stromproduktion bzw. den Stromverbrauch von einer Vielzahl von Unternehmen bündeln und gegenüber den Netzbetreibern vermarkten.
Daneben würden Contractoren in den Markt eintreten, die bei den Unternehmen Einsparpotenziale beim Stromverbrauch identifizieren und diese dann auf eigene Kosten umsetzten. Im Gegenzug erhielten sie von den Unternehmen einen Anteil der dann eingesparten Energiekosten.
[note Hinweis zur Methodik: Grundlage der Angaben ist eine Befragung, die Bitkom Research im Auftrag des Digitalverbands Bitkom durchgeführt hat. Dabei wurden 506 Industrieunternehmen ab 10 Mitarbeitern befragt. Die Umfrage ist repräsentativ.]
->Quelle: Bitkom