Endenergieverbrauch wird sinken

NEEAP: Mehr als Prophezeiung: Von 2008 bis 2020 um 12%

Energieeffizienz – Foto © Gerhard Hofmann, Agentur Zukunft für Solarify

Die Bundesregierung sei davon überzeugt, dass der Endenergieverbrauch sinken wird. Der Verbrauch habe 2015 stagniert bzw. sei gestiegen, heißt es zwar in dem von der Bundesregierung als Unterrichtung (18/11973) vorgelegten Nationalen Energieeffizienz-Aktionsplan 2017 (NEEAP). Schätzungen deuteten aber darauf hin, dass der gesamte deutsche Primärenergieverbrauch zwischen 2008 und 2020 insgesamt voraussichtlich um gut 12 % zurückgehen werde.

Nach den an die EU übermittelten Daten erhöhte sich der Gesamtendenergieverbrauch von 8.698,8 Petajoule 2014 auf 8.876,6 Petajoule 2015. „Gründe sind vor allem der kräftige Anstieg der Wirtschaftsleistung (Zuwachs des preisbereinigten Bruttoinlandsprodukts um 1,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr), ein Bevölkerungszuwachs sowie die im Vergleich zum Vorjahr ungünstigere Witterung“, heißt es in der Unterrichtung.

[note Aus dem NEEAP: „Schätzungen, die im Rahmen der Erarbeitung des Projektionsberichts 2017 für Deutschland gemäß Verordnung (EU) Nr. 525/2013 aktuell von der Bundesregierung vorgenommen werden, deuten darauf hin, dass der Gesamtprimärenergieverbrauch in Deutschland zwischen 2008 und 2020 voraussichtlich um gut 12 % zurückgeht. Die Bundesregierung geht daher davon aus, dass der geschätzte Primärenergieverbrauch im Jahr 2020 – übertragen auf den in der EED-Meldung von 2010 für 2008 gemeldeten Primärenergieverbrauch von 314,3 Mtoe (ohne nichtenergetischen Verbrauch) – bei etwa 273,8 Mtoe1liegen wird und damit knapp unter dem in der Meldung von 2010 für 2020 erwarteten Wert von 276,6 Mtoe. Dieser Wert steht unter Vorbehalt der künftigen Entwicklung, insbesondere des Wirtschaftswachstums und weiterer Indikatoren. Ergänzend geht die Bundesregierung für die sektorale Entwicklung des Endenergieverbrauchs im Jahr 2020 auf Basis der zugrundeliegenden Analysen aktuell von folgenden Werten aus:

  • Private Haushalte: 54,5 Mtoe (NEEAP 2014: 52,8 Mtoe)
  • Gewerbe/Handel/Dienstleistungen (GHD): 31,8 Mtoe (NEEAP 2014: 27,2 Mtoe)
  • Industrie: 61,0 Mtoe (NEEAP 2014: 54,2 Mtoe)
  • Verkehr: 64,3 Mtoe (NEEAP 2014: 57,6 Mtoe)]

Vor allem die Maßnahmen des Nationalen Aktionsplans Energieeffizienz (NAPE) und des Klimaschutzprogramms 2020 würden den Endenergieverbrauch senken helfen. Erläutert werden in der Unterrichtung Maßnahmen zur Energieeffizienzsteigerung, zum Beispiel die Förderung hocheffizienter Querschnittstechnologien, die Förderung von Abwärmevermeidung und die Weiterentwicklung der Energieberatung.

Die Unterrichtung geht auch näher auf den NAPE ein. Durch den Aktionsplan seien Sofortmaßnahmen ins Leben gerufen worden, die der Optimierung und Weiterentwicklung bestehender Maßnahmen gedient hätten. Dazu hätten beispielsweise die Qualitätssicherung und Optimierung der bestehenden Energieberatungsprogramme des Bundes gezählt, die Weiterentwicklung der KfW-Programme zur CO2-Gebäudesanierung und Energieeffizienz zur Förderung von Investitionen in energieeffiziente Technologien durch Unternehmen. Ergänzend habe die Bundesregierung zahlreiche Maßnahmen eingeführt, etwa das wettbewerbliche Ausschreibungsmodell für Energieeffizienz (STEP up!) oder eine Verpflichtung zur Durchführung eines Energieaudits für Nicht-KMU. (hib/HLE)

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