Investition in Deutschland immer billiger
Der deutsche Solarmarkt blieb 2016 mit einem Zubau von nur 1,53 Gigawatt weit hinter der Planung der Bundesregierung (2,4 – 2,6 GW) zurück. Der Auswertung des Portals „Strom-Report“ zufolge haben die Investitionen in neue PV-Anlagen in Deutschland im vergangenen Jahr mit 1,58 Milliarden Euro abgenommen – gegenüber 2010 (19,5 Mrd. und 7,5 GW) sind sie gar um 92 Prozent gesunken. Die Investitionen in Photovoltaik machen nur noch 11 % des Gesamtvolumens von 14,2 Mrd. € des Erneuerbare Energien-Marktes aus.
[note Die Photovoltaik hat in Deutschland in den letzten Jahren einen Boom erlebt. Heute liefern mehr als 1,58 Millionen Solaranlagen knapp 6% des hierzulande benötigten Stroms, und der Anteil der Photovoltaik an der Energiebereitstellung steigt kontinuierlich weiter. Das EEG hat viel zum rasanten Wachstum beigetragen, ist aber auch für die stark rückläufigen Entwicklung mitverantwortlich: Der deutsche Solarmarkt blieb 2016 das dritte Jahr in Folge hinter der Planung der Bundesregierung zurück.]
Nachdem 2010 in der Solar-Branche die Rekordsumme von 19,5 Milliarden Euro investiert wurde, ging das Volumen jedes Jahr deutlich zurück. Hauptgrund dafür seien die Absenkungen der Solarförderung und der Wechsel zu Ausschreibungsverfahren für PV-Freiflächenanlagen. So habe 2010 die Einspeisevergütung für mittelgroße PV-Dachanlagen noch bei 35,4 ct/kWh gelegen, während es im vergangenen Jahr nur noch 12,7 gewesen seien. Bei den Ausschreibungen seien die niedrigsten Gebote für Solarparks mittlerweile bei 6 ct/kWh angekommen. Der durchschnittliche Zuschlagswert für die PV-Freiflächenanlagen ist seit der ersten Ausschreibungsrunde kontinuierlich gesunken.
[note In der Photovoltaik ist die feste Einspeisevergütung die marktdominierende Art des Energieverkaufs. Zur Jahrtausendwende wurde für die Kilowattstunde Solarstrom von der Dachanlage ein EEG-Vergütungssatz von etwa 50 Cent gezahlt. Dieser stieg bis 2004 auf 57,4 Cent und liegt jetzt bei 12,3 Cent.]
Weltweit sinken EE-Investitionen – aber installierte Leistung gestiegen = EE immer billiger
Nach dem jüngst veröffentlichten Bericht des Umweltprogramms der Vereinten Nationen, des Frankfurt School-UNEP Collaborating Centre for Climate & Sustainable Energy Finance und Bloomberg New Energy Finance sanken die Investitionen 2016 hierzulande um rund 14 Prozent, im Wesentlichen aufgrund niedrigerer Kosten für Onshore-Windkraft und PV-Anlagen. Weltweit seien die Investitionen in PV, Windkraft & Co. gegenüber 2015 um 23 Prozent auf 221 Milliarden Euro gesunken. Gleichzeitig sei die global neu installierte Leistung der PV-Anlagen um neun Prozent auf 138,5 GW gestiegen.
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