Eröffnungstag der Berliner Energietage 2017
Die Berliner Energietage 2017 – nach eigener Einschätzung „Leitveranstaltung der Energiewende in Deutschland“ – sind am 03.05.2017 von Initiator und Hauptveranstalter Jürgen Pöschk gemeinsam mit der Senatorin für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz Berlins, Regine Günther, eröffnet worden.
Pöschk betonte in seinem Eröffnungsstatement: „Es gibt nach wie vor keinen wirklich belastbaren Grundkonsens über Ziele und Instrumente der Energiewende und des Klimaschutzes in Deutschland. Hierin liegen erhebliche Anforderungen an Politik und Zivilgesellschaft!“ Günther stellte die besonderen Herausforderungen dar, denen sich Metropolen wie Berlin in Klimafragen gegenübersehen. Sie wünsche sich, „dass Berlin international als Modellstadt für erfolgreichen Klimaschutz wahrgenommen wird.“, so Senatorin Günther in ihrer Eröffnungsrede. Direkt im Anschluss sorgte das Bundesumweltministerium für den programmatischen Auftakt mit einer Veranstaltung zum Klimaschutz unter Teilnahme der Bundesumweltministerin Barbara Hendricks.
Klimaschutz energieeffizient gestalten – Auf dem Weg zur klimafreundlichen Gesellschaft
Zum Auftakt der Energietage hatte das Bundesumweltministerium verschiedene Akteure eingeladen, um aktuelle deutsche und europäische Klimaschutz- und Energieeffizienz-Vorhaben vorzustellen. Jan Rosenow vom internationalen Think Tank Regulatory Assistance Project (RAP) machte mit seinem Vortrag zu „Energieeffizienz im Winterpaket der EU – Top oder Flop“ den Anfang. Anschließend stellte Andrea Meyer vom Bundesumweltministerium den Klimaschutzplan 2050 der Bundesregierung vor. Ulrich Benterbusch (BMWi) zog Bilanz der Energieeffizienzpolitik und gab einen Ausblick auf die kommende. In der zweiten Hälfte der Veranstaltung wagten Tanja Loitz und Sebastian Metzger von der gemeinnützigen co2online GmbH noch einen Blick in die Zukunft, indem sie die Marktentwicklung für Klimaschutztechnologien bis 2050 prognostizierten.
Nach rund drei anregenden Stunden entließ Umweltministerin Barbara Hendricks die 250 Besucherinnen und Besucher der Veranstaltung mit ihrem Grußwort in die am Vormittag eröffneten Berliner ENERGIETAGE 2017: „Klimaschutz ist eine Chance für Wirtschaft und Gesellschaft. Mit dem Klimaschutzplan 2050 setzen wir dafür die Rahmenbedingungen.“
Begleitmesse Energie-Impulse: Rundgang mit Bundesministerin Hendricks und Senatorin Günther
Auch 2017 ist das Ludwig Erhard Haus während der Energietage wieder bis auf den letzten Winkel mit Ständen der Begleitmesse gefüllt. Im Anschluss an ihre Eröffnungsvorträge besuchten die Bundesumweltministerin Barbara Hendricks und die Berliner Senatorin für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz Regine Günther die Messestände. Bei ihren Messerundgängen erhielten sie dabei jeweils gute Einblicke in neue Technologien, Dienstleistungsangebote und politische Initiativen. Neben den Mitveranstaltern bieten hier auch eigenständige Aussteller an insgesamt rund 50 Messeständen Gelegenheit, um mit den Unternehmen und Verbänden ins direkte Gespräch zu kommen.
WindNODE-LIVE! Digitalisierung als dezentraler Treiber einer neugedachten Sektorenkopplung
Berlin Partner für Wirtschaft und Technologie lud zum ersten Expertendialog im Rahmen des Verbundprojekts WindNODE, dem Schaufenster für intelligente Energie aus dem Nordosten Deutschlands, auf die Energietage ein. Unter dem Thema „Digitalisierung als dezentraler Treiber einer neu gedachten Sektorenkopplung“ präsentierten WindNODE-Partner von Fraunhofer FOKUS über 50Hertz Transmission, Stromnetz Berlin und Pumacy Technologies einen Einblick in ihre Vorhaben des Schaufensterprojekts. Im abschließenden Panel vor rund 200 Teilnehmerinnen und Teilnehmern diskutierten Ute Redecker von Siemens, Thomas Koller von enersis, Daniela Wallikewitz von der ASEW und Andreas Weber von Allego zur Fragestellung, welche digitalen Services die Transformation des Energiesystems beschleunigen können. Die Veranstaltung bildete den Auftakt zu einer Reihe von Expertendialogforen, die im Rahmen von WindNODE bis zum Jahr 2020 durchgeführt werden.
Energetische Sanierung von besonders erhaltenswerter Bausubstanz
Wie kann die energetische Verbesserung des Baubestands gelingen und wie können zugleich die stadtbildprägenden Elemente erhalten bleiben? Dieser Frage ging der Workshop des Berliner ImpulsE-Programms nach. Schließlich stehe für besonders erhaltenswerte Bausubstanz kein „Denkmalschutz light“ zur Verfügung, wie Nils Scheffler betonte. Er hat für Berlin untersucht, welche Merkmale der unterschiedlichen Stile und Baualtersklassen als besonders erhaltenswert einzustufen sind, und Vorschläge zum Umgang in die Diskussion eingebracht. Welches Instrumentarium Kommunen hierfür zur Verfügung steht, erläuterte Hathumar Drost vom Complan. Die qualifizierte Erfassung besonders erhaltenswerter Bausubstanz sei bislang die Ausnahme, so Drost. Für den Erhalt von Kastenfenstern setzte sich Martin Peters vehement ein. Auch energetischen seien sie häufig überlegen. Diana und Eckhard Hasler zeigten, dass das Besondere und Erhaltenswerte häufig durch einen Sanierung wieder sichtbar werden