Energy Lab 2.0 im Rahmen der Intersolar
Dezentrale Energieerzeugung und intelligente Integration und Management der Erneuerbaren Energien gewinnen immer mehr an Bedeutung. Die Intersolar Europe widmet sich dem Thema in der Sonderschau „Smart Renewable Energy“ und zeigt zusammen mit drei Zentren der Helmholtz-Gemeinschaft, wie die zukünftige Energieversorgung aussehen kann. Die weltweit führende Fachmesse für die Solarwirtschaft und ihre Partner findet vom 31.05. bis 02.06.2017 in München statt.
Der Erfolg Erneuerbarer Energien sei weltweit ungebremst. Laut einem aktuellen Report des McKinsey Global Institute könnte ihr Anteil an der weltweiten Energieerzeugung bis 2035 von aktuell 4 Prozent auf 36 Prozent steigen, heißt es weiter in der Medienmitteilung der Intersolar Europe vom 25.04.2017: „Einen erheblichen Anteil daran hat die Solarenergie. Wie SolarPower Europe kürzlich bekannt gab, wurden 2016 weltweit 76 GW Solarenergie installiert – 2015 waren es noch 50. Besonders China und die USA waren im vergangenen Jahr Treiber dieser Entwicklung. Beide Länder haben ihren Ausbau nahezu verdoppelt.
Die Folge des weltweiten rasanten Ausbaus: Der Anteil Erneuerbarer Energien in den Stromnetzen steigt kontinuierlich an. Immer wichtiger wird dadurch die Frage, wie diese grüne Energie sinnvoll in die Netze und Energiesysteme integriert werden kann. Denn auch in der neuen Energiewelt muss Versorgungssicherheit garantiert werden. Erneuerbare Energien liefern nicht zu jeder Tages- und Jahreszeit gleich viel Strom, damit benötigt die globale Energiewende eine moderne, intelligente Infrastruktur und innovative Speichermöglichkeiten, um zu jeder Zeit die richtige Menge an Strom, Wärme und Kraftstoffen bereitstellen zu können. Die Intersolar Europe widmet sich dieser Thematik in der Sonderschau „Smart Renewable Energy“.
Intelligent verknüpft – Forscher erproben Energienetze der Zukunft
Das Karlsruher Institut für Technologie (KIT) in Kooperation mit den Helmholtz-Zentren Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) und dem Forschungszentrum Jülich (FZJ) stellen zusammen im von den Bundesministerien für Bildung und Forschung (BMBF) und Wirtschaft und Energie (BMWi) sowie dem Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg (MWK) geförderten Energy Lab 2.0 vor, wie durch neue Ansätze und Technologien das Energiesystem der Zukunft gestaltet werden kann. Das Energy Lab 2.0 ist eine großskalige Forschungsinfrastruktur, in der das komplexe Zusammenspiel der Komponenten künftiger Energiesysteme erforscht und neue Ansätze zur Stabilisierung der Energienetze realitätsnah erprobt werden. Als „Reallabor“ und Simulationsplattform erprobt das Energy Lab 2.0 neue Ansätze zur Integration unterschiedlichster Technologien in das Energiesystem. Die Forscher widmen sich unter anderem der Fragestellung, wie unterschiedliche Speichertechnologien mit der Erzeugung und dem Verbrauch von Strom verknüpft werden können. Ein Anlagenverbund verknüpft elektrische, thermische und chemische Energieströme sowie neue Informations- und Kommunikationstechnologien. Ziel der Forschungsarbeit ist es, Transport, Verteilung, Speicherung und Nutzung des Stromes zu verbessern und damit die Grundlage für die Energiewende zu schaffen.
Damit verbunden ist die Frage, wie das hierfür benötigte Informations- und Datennetz gestaltet werden muss. Dafür werden in Europa erstmals größere Versuchsanlagen zur Erzeugung Erneuerbarer elektrischer Energie, zur Speicherung und Umwandlung in Gas, Kraftstoffe und Wärme sowie zur Rückverstromung chemischer Energieträger in einem Anlagenverbund miteinander vernetzt. Das Herzstück des Energy Lab 2.0 ist das „Smart Energy System Simulation and Control Center“. Hier laufen die Daten aus dem Anlagenverbund zusammen, werden analysiert, gespeichert und für Simulationen genutzt. „Die Veränderungen in der Energiewelt erfordern auch eine neue Netzarchitektur und informationstechnische Ansätze, um die verschiedenen Akteure intelligent verknüpfen und steuern zu können.
->Quelle: INTERSOLAR