Klimaschutz und bezahlbarer Wohnraum: Wie viel Energieeffizienz brauchen unsere Gebäude?
Rund 40 Prozent des Energieverbrauchs entfällt auf den Gebäudesektor – für die Energiewende ist das Thema Energieeffizienz in diesem Bereich somit ein wesentlicher Hebel. In der Veranstaltung „Klimaschutz und bezahlbarer Wohnraum“ stellte der Werkstoffhersteller Covestro die Wirtschaftlichkeit von Effizienzmaßnahmen – speziell im Gebäudebereich – in den Fokus. Covestro gehört zu den weltweit größten Polymer-Unternehmen und trägt mit seinen Lösungen zu Energie- und Ressourceneffizienz sowie zu nachhaltigem Bauen bei. 2017 war Covestro erstmals offizieller Partner der Berliner Energietage. In der Veranstaltung diskutierten Vertreter aus Politik, Wohnungswirtschaft, Umweltschutz sowie der Industrie, wie Energieeffizienz pro eingesetzten Euro maximiert werden kann. Es wurde deutlich, dass die Wirtschaftlichkeit von Effizienzmaßnahmen der Einzelfallbetrachtung unterliegt. Dennoch sei Energieeffizienz für den Klimaschutz unerlässlich. In diesem Zusammenhang könnte in Zukunft die Wertschöpfung durch Kohlenstoff eine wichtige Rolle spielen, etwa in der Nutzung als neuer Rohstoff.
Ideenwettbewerb „EnEff.Gebäude.2050“
Am lobte der Projektträger Jülich im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie den Ideenwettbewerb zu Gebäuden und Quartieren der Zukunft unter der Förderinitiative „EnEff.Gebäude.2050 – Innovative Vorhaben für den nahezu klimaneutralen Gebäudebestand 2050“ aus. Konsortien aus Planern und Bauherren (Teil I) sowie Stadtverwaltungen und Hochschulen (Teil II) sind aufgefordert, bis zum 15.08.2017 (Teil I) beziehungsweise 15.09.2017 (Teil II) hochambitionierte Ideen und Konzepte einzureichen. Der Wettbewerb prämiert in Teil I innovative Konzepte für energetisch ambitionierte Gebäude und Quartiere – darunter Neubauten, Transformations- und Sanierungsvorhaben, Quartiere zum Wohnen und Arbeiten sowie Plusenergiekonzepte im Geschossbau. In Teil II des Wettbewerbs sucht die Jury Konzepte für einen zukünftigen internationalen Energiewettbewerb, der an die erfolgreichen Teilnahmen Deutschlands beim studentischen Wettbewerb „Solar Decathlon Europe“ anknüpft und diesen weiterentwickelt.
Open Table: Stimmungsmache gegen die Energiewende? Sich einmischen!
Bereits im vierten Jahr konnten die Energieblogger in einem Open Table wieder zahlreiche Menschen vornehmlich aus dem Kommunikationsbereich dazu bewegen, im großen Plenum die Energiewende zu diskutieren; diesmal widmete sich die Veranstaltung der zersetzenden Kraft populistischer Berichterstattung, von alternativen Fakten und Stimmungsmache in den Bereichen Klimaschutz, Energiewende, Erneuerbare und Effizienz. Andreas Kühl, Kilian Rüfer und Katja Reisswig, jeweils mit eigenen Blogs im Namen der Energiewende unterwegs, leiteten mit eigenen Materialien und Thesen ein. Ausgehend von einem Spot über das Buch Merchants of Doubt (deutsch: Die Machiavellis der Wissenschaft) von Naomi Oreskes und Erik M. Conway fragten sich die Teilnehmer, was getan werden kann, um der Stimmungsmache (was ist überhaupt Stimmungsmache? Ist der Begriff nicht relativ?) gegen Energiewende und Erneuerbare entgegen zu wirken. Abgesehen von millionenschweren Kampagnen der Öl- und Kohleunternehmen, bzw. der Atomindustrie, der nur mit Medienöffentlichkeit beizukommen sei, lauteten die Vorschläge: Den Andersdenkenden ernst nehmen, sachlich bleiben, ruhig die Gegenposition erläutern – aber neue Netzwerke aufbauen, in vorhandene eintreten, dort Gegenpositionen aufbauen, die wiederum vielfach liken. Ein Teilnehmer, selbst Ex-TV-Journalist, ermutigte die Teilnehmer, sich einzumischen – die Briefe oder Mails würden in den meisten Redaktionen ernsthaft gelesen und diskutiert.
Quelle: energietage.de/281