„Für größere Anstrengungen im Kampf gegen Klimawandel“
Der Arktische Rat hat sich einem Tagesschau-Bericht zufolge „mit der Stimme der USA für größere Anstrengungen im Kampf gegen den Klimawandel ausgesprochen“. Der Rat habe mit Besorgnis zur Kenntnis genommen, dass die Temperatur nördlich des Polarkreises mehr als doppelt so schnell steige wie überall sonst, heißt es im Abschlussdokument der Konferenz in Fairbanks im US-Bundesstaat Alaska.
Obwohl sich die USA für einen besseren Klimaschutz in der Arktis ausgesprochen haben, istes laut US-Aussenminister Rex Tillerson noch offen, ob das Land Mitglied des Pariser Klimaabkommens bleibt; Alaskas Senator Dan Sullivan nannte gegenüber dpa grundsätzliche rechtliche und wirtschaftliche Bedenken: „Wenn es so, wie das Abkommen jetzt ist, in den Senat kommen würde und ich müsste darüber abstimmen – dann wäre ich sehr, sehr skeptisch.“
Die schwedische Außenministerin Margot Wallström forderte massive Anstrengungen von allen Beteiligten. „Wer eine nachhaltige Welt haben will, braucht eine nachhaltige Arktis“, sagte sie.
Umstritten ist besonders die Ölförderung in der Arktis. Erst vor kurzem hat sich Trump für eine Ausweitung der zuletzt von Trumps Vorgänger Obama eingeschränkten Ölförderung dort ausgesprochen. Ende März unterzeichnete er ein Dekret für eine neue Energiepolitik, das darauf abzielt, die Beschränkungen für Emissionen aus fossilen Energieträgern zu kippen. Die Fläche des arktischen Meereises ging in den vergangenen 20 Jahren um 1,21 Millionen Quadratkilometer zurück – dreimal die Fläche von Deutschland. Durch eisfreie Polarrouten könnten sich im Sommer jedoch neue Möglichkeiten für die internationale Schifffahrt ergeben, hoffen manche.
Der Arktische Rat erneuerte seine Forderung zur Erfüllung der 17 Nachhaltigkeitsziele (SDGs) der Vereinten Nationen. Sie müssten unbedingt eingehalten und bis 2030 umgesetzt werden. Die Erklärung des Rates ist für die Mitgliedsländer bindend. Jüngste Studien hatten ergeben, dass die Durchschnittstemperatur im Januar 2017 um fünf Grad höher war als im Durchschnitt der Jahre 1982 bis 2010. Alaskas Ureinwohner befürchten die Vernichtung ihrer Lebensgrundlage.
Der Arktische Rat ist das einzige multilaterale Gremium, das sich ausschließlich mit der Arktis befasst. Dem Arktischen Rat gehören neben den USA, Kanada, Russland, Dänemark, Island, Norwegen, Schweden, Finnland sowie Vertreter der indigenen Völker an. Deutschland gehört zu den zwölf ständigen Beobachterstaaten. Die Außenminister treffen sich alle zwei Jahre. Die Beschlüsse des politischen Gremiums sind jedoch nicht rechtsverbindlich.
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