IRENA-Report: Solar mit 3,1 Mio. Arbeitsplätzen
2016 gaben Erneuerbare Energien (EE) 9,8 Millionen Menschen Arbeit. Mehr als 3,1 Mio. sind inzwischen weltweit in der Solarindustrie beschäftigt – eine Zunahme um zwölf Prozent. Laut dem am 24.05.2017 im Rahmen der 13. Ratssitzung vorgestellten Jahresbericht 2017 der International Renewable Energy Agency (IRENA) unter dem Titel Renewable Energy and Jobs schaffen die Erneuerbaren mehr Arbeitsplätze, als durch die globale Energiewende verloren gehen.
Laut dem IRENA -Bericht wuchsen die EE-Jobs 2016 ohne Berücksichtigung der großen Wasserkraft um 2,8 % auf 8,3 Mio. – die meisten davon mit 3,61 Mio. in China, Brasilien, den USA, Indien, Japan und Deutschland. Die Verlagerung nach Asien habe sich sich fortgesetzt, 62 % aller Arbeitsplätze befinden sich jetzt dort. Entsprechend kam das Wachstum vor allem aus China, den Vereinigten Staaten und Indien, während die Beschäftigung zum ersten Mal in Japan zurückging und in den europäischen Ländern weiter abnahm.
Neue Windanlagen in den USA, Deutschland, Indien und Brasilien trugen laut Bericht zu einer Steigerung der weltweiten Beschäftigtenzahl in der Windindustrie (1,2 Mio. Arbeitsplätze) um 7% bei. Flüssige Biokraftstoffe (1,7 Mio.), feste Biomasse (0,7 Mio.) und Biogas (0,3 Mio.) waren ebenfalls potente Arbeitgeber, vor allem in der Rohstoffversorgung. Brasilien, China, die Vereinigten Staaten und Indien waren wichtige Bioenergie-Arbeitsmärkte.
Jobs in Solarthermie und Kühlung gingen im Zusammenhang mit einer Verlangsamung in den größeren Märkten wie China, Brasilien und der Europäischen Union um 12% auf 0,8 Mio. zurück. Der größte Arbeitgeber in der Solarbranche sei weiterhin China, wobei sich Malaysia und Thailand zum globalen Zentrum für die Photovoltaik-Herstellung entwickelt hätten. Der Studie zufolge erlebte aber vor allem die US-Solarindustrie in den vergangenen zwölf Monaten einen regelrechten Boom und wuchs 17mal schneller als die Gesamtwirtschaft. Dies entspreche einem Anstieg von 24,5 % auf mehr als 260.000 Arbeitsplätze.
Große Wasserkraft beschäftigte 1,5 Mio. Menschen (direkte Arbeitsplätze), mit rund 60 % in Betrieb und Wartung. Die wichtigsten Arbeitsmärkte waren hier China, Indien und Brasilien, Russland und Vietnam.
Geringere geschlechtsspezifische Diskriminierung im EE-Bereich
Die geschlechtsspezifische Diskriminierung scheine im Erneuerbare-Energien-Bereich weniger ausgeprägt als im Energiesektor allgemein. Allerdings blieben Herausforderungen an Beschäftigung und Förderung. Um die regionale Dynamik zu verstehen, führten die IRENA, der Clean Energy Business Council (CEBC) und Bloomberg New Energy Finance (BNEF) eine Umfrage im Nahen Osten und Nordafrika (MENA) durch, um sowohl die Eintrittsbarrieren als auch Maßnahmen zur Bekämpfung der Geschlechterdiskriminierung in den nachhaltigen Energie-Arbeitsmärkten zu identifizieren. Zu den Aktionen gehörten: Betreuung und Weiterbildung, Unterstützung bei der Kindererziehung, faire und transparente Prozesse und Ziele für die Vielfalt.
Seit 2012 hätten vor allem sinkende Kosten und staatliche Förderprogramme für steigende Investitionen und Beschäftigungszahlen in dem Bereich erneuerbare Energien gesorgt. In dem Jahr hatte IRENA zum ersten Mal ihren Bericht vorgelegt aus dem hervorging, dass knapp sieben Mio. Menschen in dem Sektor beschäftigt waren. „In den vergangenen vier Jahren hat sich zum Beispiel die Zahl der Arbeitsplätze im Solar- und Windbereich mehr als verdoppelt“ sagte IRENA-Generaldirektor Adnan Amin laut pv magazine. Vor allem kleine Offgrid-Lösungen ermöglichen abgelegenen Gegenden Zugang zu Energie, was wiederum neue Arbeitsplätze schafft, so Amin.
„Erneuerbare Energien unterstützen direkt breitere sozioökonomische Ziele, wobei die Schaffung von neuen Arbeitsplätzen zunehmend als zentraler Bestandteil der globalen Energiewende anerkannt wird. Bei gleich bleibendem Wachstum erwarten wir, dass bis 2030 etwa 24 Mio. im Bereich erneuerbaren Energien beschäftigt sind“ erklärt Anim. „Photovoltaik, Wind, Wasser und Biomasse schaffen mehr Arbeitsplätze, als durch die Energiewende verloren gehen und werden sich in naher Zukunft zu einem Motor der Weltwirtschaft entwickeln.“
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