Hanselka: „…auch nach der Wahl“
In einem interdisziplinären Forschungsprojekt wollen Wissenschaftler der Helmholtz-Gemeinschaft bis 2019 greifbare Lösungen für das Energiesystem der Zukunft entwickeln. Holger Hanselka koordiniert das Projekt, das am 31.05.2017 in Berlin seine ersten Ergebnisse vorgestellt hat. Von der nächsten Bundesregierung wünscht sich Hanselka vor allem, dass sie beim Thema Energiewende das übergeordnete Ziel nicht aus den Augen verliert.
„Wir haben uns mit der Energiewende langfristige Ziele gesetzt. Da ist es unbedingt notwendig, dass diese Ziele auch über Legislaturperioden hinweg mit gleicher Intensität verfolgt werden“, sagte Holger Hanselka, der Präsident des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) und Vizepräsident für den Forschungsbereich Energie der Helmholtz-Gemeinschaft. „Auch mit dem Blick auf die USA und andere Länder, wo wir gesehen haben, wie schnell der Wind sich drehen kann, ist unsere Botschaft an die Politik, Kurs zu halten und das übergeordnete Ziel nicht aus den Augen zu verlieren.“
Das Energiesystem der Zukunft wird aus Sicht Hanselkas in vielen Bereichen anders aussehen als das heutige. Das machte er heute auf der abschließenden Veranstaltung des ersten Kongresses der Helmholtz-Initiative „Energie System 2050“ deutlich. Um den Anteil erneuerbarer Energien deutlich steigern zu können, müssten etwa neue Wege der Energiespeicherung entwickelt werden. Das Netz werde kein Strom-, sondern ein IT-gesteuertes Energienetz sein.
„Die Energieforschung der Helmholtz-Gemeinschaft nimmt dabei eine entscheidende Rolle ein“, sagte Helmholtz-Präsident Otmar D. Wiestler. „Im Forschungsbereich Energie betreiben unserer Wissenschaftler neben der Grundlagenforschung auch herausragende anwendungsorientierte Technologieentwicklung. Wir leisten damit wertvolle Beiträge zur Energiewende.“
Die Initiative „Energie System 2050“ vernetzt die acht am Forschungsbereich Energie beteiligten Helmholtz-Zentren und nimmt besonders die systemtechnischen Herausforderungen der Energiewende in den Blick. Dazu gehören unter anderem die Architektur eines neuen Energienetzes, die Rolle biogener Energieträger oder auch gesellschaftspolitische Fragen. Diese Schwerpunkte decken eine große Bandbreite der notwendigen Forschung für den Umbau der Energieversorgung und der Energielandschaft ab. Energiesystem 2050 sei ein Vernetzungsproekt der Helmholtz-Gemeinschaft, finanziell mit der „homöopathischen Dosis“ von 15 Millionen Euro verglichen mit dem Helmholtz-Gesamthaushaltsansatz von 2 Milliarden für die Energieforschung. Auf Nachfrage erklärte Hanselka, man sei mit dem Akademienprojekt Energiesysteme der Zukunft (ESYS) im Gespräch.
Auf der neuen Webseite www.helmholtz.de/energiewende finden alle an dem Thema Interessierten ab heute umfassende Informationen zur Energiewende sowie zur Helmholtz-Initiative „Energie System 2050“. Je nach Informationswunsch findet sich hier vom Überblicksartikel bis zu Hintergrundinformationen, den Kontakten zu Wissenschaftlern oder Download-Möglichkeiten von Bild- und Grafikmaterial.
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