BSW: Weltweiter PV-Boom

Nächste Runde: Auch in Deutschland wieder Wachstum

Die globale Nachfrage nach Solarstrom wird einer Pressemitteilung des Bundesverbandes Solarwirtschaft vom 31.5.2017 folgend für 2017 bei mit 80 GW geschätzt. Auch in Deutschland stünden die Zeichen für die Solarenergie endlich wieder auf Wachstum, so der BSW im Rahmen der Intersolar Europe 2017.

Attraktive Investitionsbedingungen für Verbraucher und Unternehmer, vor allem auf Grund stark gesunkener Kosten würden einen deutlich höheren Beitrag der Solarenergie zur Umsetzung der Pariser Klimaziele ermöglichen. Demzufolge fordert der BSW-Solar: Die Bundesregierung solle endlich die Ausbaubremsen lösen.

Der globale Photovoltaik-Boom hält 2017 weiter an. Weltweit werden  in diesem Jahr neue Solarstromanlagen mit einer Spitzenleistung von rund 80 GWp neu in Betrieb gehen, nach einem Zubau von 75 GWp im Jahr 2016. Der BSW veröffentlichte damit im Rahmen der Intersolar Europe seine aktuelle Marktprognose. Auf der Weltleitmesse der Branche stellen mehrere hundert Unternehmen aus Deutschland aus. „Deutschland verfügt über erfolgreiche Unternehmen entlang der gesamten Wertschöpfungskette, vom Rohstoff Silizium, dem Maschinen- und Anlagenbau über die Systemtechnik, Projektentwicklung, Kraftwerksbau bis hin zu den Batteriespeichern. Viele von ihnen können vom wachsenden Weltmarkt profitieren“, betonte BSW-Präsident Joachim Goldbeck.

BSW erwartet weiter anziehende Nachfrage

Auch in Deutschland stehen die Zeichen inzwischen wieder auf Wachstum. Nach Daten der Bundesnetzagentur wurde in den ersten drei Monaten dieses Jahres rund 65 Prozent mehr Solarstromleistung neu installiert als im Vorjahr. Nahezu die Hälfte der privaten Investoren kombiniert die neue Solaranlage inzwischen mit einem Batteriespeicher, um auch in den Abendstunden Solarstrom zu nutzen. Aufgrund attraktiver Renditeerwartungen und Finanzierungskonditionen für Gewerbe- und Immobilienbesitzer rechnet der Branchenverband BSW-Solar in den nächsten Monaten mit einer weiter anziehenden Nachfrage. „Die Investitionsbedingungen für Verbraucher und Unternehmer sind attraktiv. Jetzt ist der richtige Zeitpunkt für den Einstieg in die Solarstromerzeugung“, sagte Carsten Körnig, BSW-Hauptgeschäftsführer.

„Deckel aufheben!“

„Wir freuen uns über die anziehende Nachfrage. Aber wir wissen, dass wir deutlich mehr neue Solaranlagen brauchen, um die Pariser Klimaziele zu erreichen und den wachsenden Bedarf im Strom-, Wärme- und Mobilitätssektor zu decken“, so Körnig. Mit 6,6 ct/kWh habe im Kraftwerksmaßstab erzeugter Solarstrom in Deutschland die Erzeugungskosten von Strom aus neu errichteten fossil befeuerten Kraftwerken unterschritten. Körnig: „Es gibt keinen Grund mehr, die Photovoltaik weiter zu deckeln. Wenn die Politik die Wachstumsbremsen löst und bürokratische Barrieren beseitigt, ist der notwendige Ausbau der Photovoltaik kosteneffizient machbar.“

Auch in Deutschland wächst der Zubau von PV – Foto © Gerhard Hofmann, Agentur Zukunft für Solarify

„Immer mehr Länder nehmen Klimaschutz ernst und setzen auf saubere Solarenergie. Dies ist oft schlicht eine ökonomische Entscheidung, weil Photovoltaik schon heute in vielen Regionen die günstigste Form der Stromerzeugung ist und sehr verbrauchsnah erfolgen kann“, erläutert Körnig. Spätestens im Jahr 2020 wird nach Einschätzung des Verbandes der jährliche PV-Zubau die Marke von 100 GW erreichen. Zum Vergleich: 2010 lag der weltweite PV-Absatz erst bei 17 GW. Anlässlich der bevorstehenden Bundestagswahl im September hat der Bundesverband Solarwirtschaft die „BundesSolarWahl“ ausgerufen – mit einem Questionnaire können Solarunternehmer teilnehmen und ihre Wünsche an die neue Bundesregierung adressieren.

Hintergrund: PV schon in 30 Ländern konkurrenzfähig
Das Weltwirtschaftsforum (WEF) hat in einer aktuellen Studie festgestellt, dass Photovoltaik in mehr als 30 Ländern mittlerweile so preisgünstig ist, dass sie dort bereits ohne Förderung wirtschaftlich betrieben werden kann. In einer zunehmenden Zahl von Ländern sei es wirtschaftlicher, in Solar- und Windkraftanlagen zu investieren als in Kohlekraftwerke. In einer Studie für Agora Energiewende kam das Fraunhofer Institut für Solare Energiesysteme bereits 2015 zu dem Schluss, dass die Sonnenenergie schon bald in vielen Teilen der Welt die günstigste Stromquelle sein wird. Im Jahr 2016 gab es sechs Länder mit Photovoltaik-Märkten im GWbereich (China, USA, Japan, Indien, Großbritannien und Deutschland). Insgesamt haben 24 Länder Photovoltaikanlagen mit kumuliert mehr als 1 GW installiert. Weltweit sind Photovoltaikanlagen mit mehr als 300 GW in Betrieb, davon rund 42 GW in Deutschland.

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