25 Jahre Mont Soleil

Größtes und ältestes PV-Kraftwerk der Schweiz mit nur 6 % Verlust

Im Februar 1992 produzierte das PV-Kraftwerk auf dem Mont Soleil, damals das größte Photovoltaikkraftwerk Europas, im Schweizer Jura im Kanton Bern nördlich von Saint-Imier die ersten Kilowattstunden. Über die Lebensdauer von Solarmodulen war wenig bekannt, man rechnete mit vielleicht zwanzig Jahren. Unterdessen sind 25 Jahre verstrichen, und die Solarmodule stehen noch, berichten zahlreiche Schweizer Medien, wie etwa der Bund. Sie hätten in den 25 Jahren nur um 6% abgenommen.

Die Anlage ist in so gutem Zustand, dass sie wohl noch weitere 15 Jahre ohne größere Probleme funktionieren, wie die Gesellschaft Mont-Soleil am 07.06.2017 mitteilte. Hinter ihr stehen neben der Hauptaktionärin BKW unter anderem die ABB, die das sehr gerne lesen wird. Insgesamt rechnen die Betreiber heute mit einer Lebensdauer von rund 40 Jahren – doppelt so lange wie ursprünglich angenommen.

Neues zum Thema Degradation

Die Erkenntnisse vom Mont-Soleil bringen neue Chancen und Herausforderungen für die Sonnenenergie und deren zweckmässigen Einsatz für die Stromversorgung – so die Mont Soleil in einer Medienmitteilung. „Wissenschaftliche Untersuchungen lassen erkennen, dass Solaranlagen von guter Qualität und hohen Wirkungsgraden bei fachgerechtem Unterhalt eine Lebensdauer von rund 40 Jahren erreichen. Qualitativ inferiore Solaranlagen mit ungenügendem Unterhalt erreichen dagegen, wie Beispiele zeigen, nur einen Bruchteil der genannten Lebensdauer.

Ob eine Solaranlage 10 oder 40 Jahre in Betrieb steht, ist von großer energiewirtschaftlicher Relevanz. Soll die Sonnenenergie auf Dauer einen nachhaltigen Beitrag an die Stromversorgung leisten, so besteht die Herausforderung für alle Marktakteure darin, künftig hochwertige Zellen und Wechselrichter mit hohen Wirkungsgraden an geeigneten Orten integriert ans Netz zu bringen und den Fachunterhalt zu gewährleisten. Der Staat seinerseits muss gezielter und kraftvoller als bisher die Forschung und Entwicklung von Solarzellen, Steuerung, Regelung und Speicherung vorantreiben und bei seinen Aktivitäten die qualitativen Aspekte insbesondere auch die neuen Erkenntnisse zur Lebensdauer einbeziehen. So lässt sich mehr nachhaltige Wirkung erzielen als mit der breiten, voraussetzungslos erfolgenden Subventionierung bestehender, nicht optimierter Technologien.“

[note Der Mont Soleil liegt im Schweizer Jura im Kanton Bern nördlich von Saint-Imier. Auf dem Berg steht sich zwar das größte Solarkraftwerk der Schweiz; seinen Namen trägt der Mont Soleil aber schon seit dem Mittelalter. (Der deutsche Name Sonnenberg bezieht sich nicht allein auf den Mont Soleil, sondern auf die ganze Montagne du Droit.) Internationale Bekanntheit erlangte der Mont Soleil wegen seiner Photovoltaikanlage. Auf einem 20.000 m² großen Feld wurde 1992 das damals größte photovoltaische Kraftwerk Europas zu Forschungs- und Demonstrationszwecken errichtet. Es hat eine Leistung von 560 kW. Die Gesamtfläche der Solarzellen beträgt 4.575 m². Damit werden jährlich rund 550 MWh Strom erzeugt. In enger Zusammenarbeit zwischen der Gesellschaft Mont-Soleil und der Ingenieurschule Saint-Imier (heute Teil der Fachhochschule Westschweiz) sowie zahlreicher Fachspezialisten werden neuartige Technologien erprobt und die Resultate Fachkreisen vorgstellt. Ein rund 4.5 km langer Erlebnispfad führt vom Mont Soleil nach Nordosten zum Windkraftwerk Mont Crosin. (nach Wikipedia)]

->Quellen: