24.000 A7 und A8
„Zwar sind nur wenige Fahrzeuge betroffen, der Image-Schaden des neuesten Abgasskandals für Audi ist trotzdem groß,“ resümierte die FAZ am 15.06.2017: Nach der Entdeckung neuer auffälliger Abgaswerte bei Audi läuft jetzt auf Anordnung des Kraftfahrt-Bundesamtes (KBA) im Rahmen eines angeordneten „Pflicht-Rückrufs“ die Umrüstung von 24.000 Audi-Diesel A7 und A8 an, wie das Bundesverkehrsministerium SWR-Aktuell zufolge am 15.06.2017 mitteilte.
Die dafür nötigen Unterlagen und Daten seien vom VW-Konzern eingegangen. Bis 16.06.2017 musste Audi einen konkreten Umsetzungsplan vorlegen, der vom KBA geprüft wird. Eine Freigabe der Umrüstung werde es dann geben, wenn sich das Amt von der Wirksamkeit überzeugt habe, hieß es. Hintergrund des weiteren Rückrufs bei Audi ist eine Anfang Juni vom Ministerium publik gemachte Kombination von Motor und Getriebe. Zwei Modelle können demnach am Lenkwinkel erkennen, dass sie auf einem Prüfstand stehen und die Abgasreinigung dann voll aktivieren – während die Wagen im normalen Straßenbetrieb weit mehr Schadstoffe ausstoßen.
[note Der Fall: In den großen Audis erkennt eine Software Lenkbewegungen, das Abgas-Reinigungssystem wird aber nur bei kleinen Bewegungen – wie auf dem Prüfstand – angeschaltet, bei größeren Bewegungen (mehr als 15 Grad) nicht, dann kann sich sich der Ausstoß von gesundheitsschädigendem Stickoxid sogar verdoppeln. Das ist illegal, wie Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt Anfang Juni (endlich) erläuterte. Audis betrügerische Software erkenne, wenn das Auto auf dem Prüfstand sei und schalte die Reinigungssysteme nur dann voll wirksam ein. Auf der Straße – ohne Abgas-Reinigung – bliesen die Groß-Audis mindestens das Doppelte in die Luft – in Deutschland sterben im Jahr mehr als 10.000 Menschen vorzeitig. Dobrindt setzte für Lösungsvorschläge eine Frist bis zum 12.06.2017. Offenbar merkte der CSU-Politiker, dass der Skandal allmählich bei ihm anzukommen drohte.]
Audi: Diese Technologien sollen die Zukunft des Verbrenners sichern
Abgasskandal und interne Querelen setzen Chef Rupert Stadler unter Druck. Die Abgas-Tricksereien bei A7 und A8 rücken Audi wieder ins Zentrum der Diesel-Affäre. Doch die Ingolstädter setzen unverdrossen und unbeirrt darauf, dass der Verbrennungsmotor eine große Zukunft hat. „In diesen unsicheren Zeiten stellt der Hersteller auch technologisch die Weichen für die Zukunft – und in dieser soll der Verbrennungsmotor weiter eine große Rolle spielen“, so das manager-magazin völlig wertfrei. Reine Elektroautos wie der E-tron Quattro (Foto li.) kämen in Audis Zukunftsstrategie zwar auch vor. Doch viele Entwickler sehen selbst auf lange Frist keine Chance, dass die Batteriefahrzeuge Wagen mit Verbrennungsmotor komplett ersetzen können. Und so soll die Verbrenner-Technik als Audi-Kernkompetenz dem Unternehmen noch lange erhalten bleiben – idealerweise mit klimaneutralen Brennstoffen.
->Quellen: