„Pariser Abkommen ist unumkehrbar“

Hendricks und G7-Umweltminister in Bologna – Appell der Religionen – Merkel beim Papst

Mit einem klaren Bekenntnis zum Pariser Klimaabkommen und zur Fortsetzung einer anspruchsvollen Klimapolitik ist am 13.06.2017 ein Umweltministertreffen der G7-Staaten in Bologna zu Ende gegangen. Gemeinsam mit den Gastländern Äthiopien, Chile, Ruanda und den Malediven stellten sie in einem umfangreichen Abschluss-Kommuniqué klar, dass COP21 unumkehrbar sei und konkretisierten ihre Klimaschutzagenda (BMUB-Medienmitteilung). Darüber hinaus verabschiedeten sie ein Arbeitsprogramm zur Stärkung der Ressourceneffizienz sowie weitere Schritte für die Umsetzung des G7-Aktionsplans gegen Meeresmüll.

Bundesumweltministerin Hendricks begrüßte die Ergebnisse des Treffens: „Die internationale Gemeinschaft ist sich einig, dass das Weltklimaabkommen von Paris die Grundlage für die Klimaschutzpolitik bildet. Das Pariser Abkommen ist unumkehrbar und nicht verhandelbar. Dies haben die Teilnehmerstaaten beim G7-Treffen gegenüber den USA deutlich gemacht. Wir haben gleichwohl die Hand ausgestreckt und uns trotz aller Unterschiede eine weitere enge Zusammenarbeit versprochen. Unstrittig war für alle G7-Staaten, dass es nun weiterer Anstrengungen bedarf, die Treibhausgasemissionen deutlich zu mindern.“

„Bologna-Roadmap“

Das von den G7-Umweltministern verabschiedete Arbeitsprogramm zur Stärkung der Ressourceneffizienz ist die sogenannte „Bologna-Roadmap“ für die kommenden fünf Jahre. Darin legen die Staaten ihre Prioritäten im Kampf gegen die Verschwendung natürlicher Ressourcen fest. So wollen die G7-Staaten die wissenschaftliche Datenbasis über den globalen Ressourcenverbrauch verbessern, dessen Zusammenhänge mit dem Klimawandel untersuchen, eine längere Lebensdauer von Produkten erreichen und Maßnahmen gegen Lebensmittelverschwendung entwickeln.

Die Minister einigten sich auch auf weitere Schritte gegen die Meeresvermüllung – im Rahmen des 2015 in Elmau verabschiedeten G7-Aktionsplans gegen Meeresmüll. So soll der private Wirtschaft stärker bei der Bekämpfung des Meeresmülls beteiligt werden, insbesondere beim Aufbau eines funktionierendes Abfallmanagements an Land wie auf See.

Vertreter fünf großer Weltreligionen haben im italienischen Bologna einen Umwelt-Appell veröffentlicht. Darin beschwören sie die „große Rolle“, die Religionen für die Bewahrung der Umwelt spielen können – „besonders dort, wo Regierungen versagen“. Religionen könnten ihre Anhänger mobilisieren, „um einen anderen Lebensstil zu erreichen, der den Planeten beschützt“.Unterschrieben ist der Appell von italienischen Vertretern der Christen, Juden, Hindus, Muslime und Buddhisten. Zu dem Text bekennen sich laut Radio Vatikan auch der Papst, der Ökumenische Patriarch Bartholomaios I. aus Istanbul und Prinz Hassan von Jordanien. Katholischer Unterzeichner ist der Erzbischof von Bologna, Matteo Zuppi.Der Aufruf entstand mit Blick auf den G-7-Gipfel von Umweltministern in Bologna. Der führte Vertreter von sieben führenden Industriestaaten ohne Russland zusammen. Die Religionsvertreter sehen in ihrem Text die Klima-Vereinbarungen von Paris „in Gefahr“ und drängen die G-7 zu „konkretem, entschiedenem Handeln“. Ohne den klimaskeptischen US-Präsidenten Trump beim Namen zu nennen, fordern die Religionen, für die Vereinbarungen von Paris zu kämpfen. „Wir müssen alles tun, um die Verwirklichung des Vereinbarten zu erreichen. Wegen der Schäden, die der Planet bereits erlitten hat, sind wir die letzte Generation, die diese Krise noch bremsen kann, bevor es zu spät ist.“ Der Kampf gegen den Klimawandel schaffe doch immerhin „neue Chancen für den Wohlstand der Menschen und für die Förderung einer gerechteren Wirtschaft“, wirbt der Text.

Folgt: Papst und Klimawandel – Zusammenhang zwischen Umweltzerstörung und Armut