„Pariser Abkommen ist unumkehrbar“

Papst und Klimawandel – Zusammenhang zwischen Umweltzerstörung und Armut

Tritt der Vatikan einer internationalen Allianz von Trump-Gegnern bei?“ fragte Radio Vatikan rhetorisch. Die Frage sei „falsch gestellt“, folgte sogleich die Antwort. Denn dem Heiligen Stuhl liege an gutem Auskommen mit allen Seiten. Mit dem neuen US-Präsidenten, der Ende Mai beim Papst in Audienz war, genau so, wie mit den Vertretern anderer westlicher Staaten, die Trump zunehmend skeptischer sehen. So auch mit Bundeskanzlerin Merkel, die er am 17.06.2017 (im Wahlkampf!) empfing.

[note Die Privataudienz war bereits die fünfte Begegnung der Kanzlerin mit dem Oberhaupt der römisch-katholischen Kirche. Merkel hat nach eigenen Angaben mi dem Papst über die Agenda der deutschen G20-Präsidentschaft gesprochen – danach sagte sie: „Wir haben über unsere G20-Agenda gesprochen. Die Agenda geht davon aus, dass wir eine Welt sind, in der wir multilateral zusammenarbeiten wollen, in der wir keine Mauern aufbauen, sondern Mauern einreißen wollen und in der alle an Wohlstand, an Reichtum, an Ehre und Würde des Menschen gewinnen sollen. Auf dieser Basis werden wir über die Weltwirtschaft und natürlich über die Herausforderungen des Terrorismus diskutieren. Als Schwerpunkt werden wir Afrika wählen, den Nachbarkontinent Europas. Das ist vom Papst sehr begrüßt worden. Er hat mich ermutigt, auf diesem Weg weiterzugehen, genauso wie für internationale Abkommen zu kämpfen, zum Beispiel das Pariser Abkommen. Wir wissen ja, dass die Vereinigten Staaten von Amerika bedauerlicherweise aus diesem Abkommen austreten.“]

Auch der kanadische Premier Justin Trudeau war unlängst bei Franziskus, kurz nach Donald Trump. Und in diesen Tagen hat die kanadische Umweltministerin Catherine McKenna Gespräche im Vatikan geführt – u.a. über die Aufnahme von Flüchtlingen und über den Kampf gegen Klimawandel. In beiden Punkten liegt der Vatikan deutlich näher an der kanadischen als an der US-Position. „Ich finde, die leadership des Papstes in Sachen Umweltschutz und Klimawandel war außerordentlich“, so die Ministerin. „Er hat dabei mitgeholfen, soviele Menschen wie möglich für die Herausforderungen, vor denen wir stehen, zu sensibilisieren. Unser Planet ist ein einziger, deshalb müssen wir zusammenarbeiten. Der Papst hat die einzigartige Möglichkeit, die Katholiken weltweit in dieses Engagement hineinzuziehen. Ich bin davon überzeugt, dass das Handeln eines jeden Einzelnen Auswirkungen für den Planeten haben kann. Wichtig ist in diesem Zusammenhang auch die Hilfe für die Armen. Denn die Menschen, die in den weniger entwickelten Ländern leben, haben jetzt schon mit den Auswirkungen des Klimawandels zu kämpfen.“

So sieht man das Radio Vatikan zufolge „auch im Vatikan – „nicht erst seit Franziskus“. Schon der heilige Johannes Paul II. und nach ihm der deutsche Papst Benedikt XVI. hätten dazu aufgerufen, sowohl für Ökologie als auch für eine ‚Ökologie des Menschen‘ einzutreten. Benedikt habe das im September 2011 bei seiner Rede vor dem Deutschen Bundestag getan.“ Es gebe – darauf weise auch Franziskus immer wieder hin – einen Zusammenhang zwischen Umweltzerstörung und Armut.

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