Bericht zum Ausbau internationaler Kooperationen
Kein Land kann die globalen Herausforderungen alleine meistern. Die Bundesregierung setzt daher einer Medienmitteilung folgend auf die Internationalisierung von Bildung, Wissenschaft und Forschung. Das Bundeskabinett hat den Bericht zum Ausbau internationaler Kooperationen verabschiedet. Bundesforschungsministerin Johanna Wanke stellte ihn am 28.06.2017 mit einer Rede im Bundestag vor.
Digitalisierung, zunehmender globaler Wettbewerb um Wissen und Märkte, Umweltveränderungen, Ursachen und Auswirkungen von Flucht und Migration – all das ist auch für Bildung, Wissenschaft und Forschung eine große Herausforderung. Das BMBF hat nun einen Bericht zur internationalen Kooperation in Bildung, Wissenschaft und Forschung vorgelegt, der über die europäischen und internationalen Maßnahmen der Bundesregierung von 2014 bis 2016 informiert.
Herausforderung und Chance
Die zunehmende Internationalisierung von Bildung, Wissenschaft und Forschung ist gleichzeitig Herausforderung und Chance. Die Bundesregierung reagiert auf diese Trends, indem sie die europäische und internationale Zusammenarbeit ausbaut. Die im Bericht dargestellten Erfahrungen sind in die „Strategie der Bundesregierung zur Internationalisierung von Bildung, Wissenschaft und Forschung“ eingeflossen. Sie dient als Rahmen für die künftige Zusammenarbeit Deutschlands mit seinen internationalen Partnern. Ein Schwerpunkt der Strategie ist Europa. Bei der Entwicklung des europäischen Forschungsraumes gäbe es dem Bericht zufolge noch viel zu tun – besonders bei der Einbeziehung kleinerer Länder.
Zehn Millionen Menschen mit Erasmus-Programm unterwegs
Die Mobilität von ausländischen Studierenden ist ein gutes Beispiel für die Internationalisierung: So gehört Deutschland zu den fünf am häufigsten gewählten Zielländern internationaler Studierender (nach den USA, Großbritannien, Australien und Frankreich). Das heißt, viele junge Leute aus aller Welt entscheiden sich für ein Studium in Deutschland. Und mehr als ein Drittel der deutschen Hochschulabsolventen in höheren Semestern waren mindestens einmal studienbezogen im Ausland.
Im Ausland forschen, international publizieren – drei Prozent erreicht
Deutsche Gastwissenschaftlerinnen und Gastwissenschaftler sind in allen Weltregionen aktiv. 60 Prozent der deutschen Wissenschaftler waren in den vergangenen zehn Jahren für längere Zeit im Ausland. Auch die Anzahl hierzulande forschender Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus dem Ausland ist seit 2008 kontinuierlich angewachsen. Fast die Hälfte aller Publikationen aus Deutschland entsteht heute in internationaler Zusammenarbeit. Deutschland gehört mit seiner Forschungsförderung gemeinsam mit Finnland, Schweden, Dänemark und Österreich zum europäischen Spitzenfeld. 2015 betrugen die deutschen Ausgaben für Forschung und Entwicklung drei Prozent des BIP.
Zeitgemäße Weiterentwicklung
Das Leitmotiv der Strategie lautet „Internationale Kooperation: vernetzt und innovativ“. Eine verstärkte Abstimmung und Vernetzung des deutschen Engagements in Forschung und Innovation im Ausland soll eine intensivere, nachhaltigere Kooperation in der internationalen Zusammenarbeit
erbringen. Themenschwerpunkte sind:
- Exzellenz durch weltweite Kooperation stärken
- Deutschlands Innovationskraft international entfalten
- Bildung und Qualifizierung internationaler ausbauen
- Die globale Wissensgesellschaft gemeinsam mit Schwellen- und Entwicklungsländern gestalten
- Gemeinsam globale Herausforderungen bewältigen
[note Zum Hintergrund: Die Bundesregierung wird künftig alle zwei Jahre im „Bericht zur internationalen Kooperation in Bildung, Wissenschaft und Forschung“ über die Entwicklung der europäischen und internationalen Zusammenarbeit in diesen Bereichen berichten. Damit folgt die Bundesregierung dem Beschluss des Deutschen Bundestages vom 26. März 2015 (Bundestagsdrucksache 18/4423). Der Bericht informiert über den Stand der Umsetzung der deutschen Strategie zum Europäischen Forschungsraum aus dem Jahr 2014 sowie über die deutsche Beteiligung am Rahmenprogramm für Forschung und Innovation „Horizont 2020“ und am Programm für allgemeine und berufliche Bildung, Jugend und Sport „Erasmus+“. Auch die bilateralen Kooperationsaktivitäten mit europäischen Ländern, ausgewählten Industriestaaten, den BRICS-Staaten und Schwellen- und Entwicklungsländern werden dargestellt. Den strategischen Rahmen setzt die im Februar 2017 beschlossene „Strategie der Bundesregierung zur Internationalisierung von Bildung, Wissenschaft und Forschung“.]
->Quellen: